DARKANE sind keine Unbekannten mehr – für viele Genre-Kollegen reicht es schon, einen knalligen Sound aufzufahren und bekannte Standards in minimalen Variationen herunterzuspielen. DARKANE hingegen grenzen sich auf „Demonic Art“ angenehm vom wenig sättigenden Einheits-Thrash ab und erschaffen einen Sound, der zwar nicht zum Originellsten gehört, aber eine stets präsente Musikalität zum Besten gibt, die in diesem Genre nicht immer selbstverständlich ist. Das Gute dabei ist, dass die Schweden ihrem Sound nichts von der ursprünglichen rohen Aggressivität des Thrash nehmen und somit „Demonic Art“ auch allen Spaß machen wird, die einfach nur was auf die Rübe haben wollen.
Das Repertoire von DARKANE reicht von bombastisch arrangierten Soundtrack-Passagen, in denen die Gitarre herrlich orchestral Gänsehaut auf den Rücken zaubert, über mathematisch präzises Technik-Riffing bis zu heftigen Gitarrenabfahrten Marke alter METALLICA. Die ständig eingestreuten Soli stellen nicht bloß ein sinnloses Abklappern der Tonleiter dar, sondern sind technisch anspruchsvolle und vor allem höchst musikalische und melodische Höhepunkte im ruppigen Gesamtbild von „Demonic Art“. Gesanglich wird hier überwiegend roh gebrüllt, doch so aggressiv der neue Sänger Jens Broman seine Texte herausbellt: Vor allem in den Refrains kneift der Ohrwurm gnadenlos ins Trommelfell und setzt neben dem grandiosen Gitarrenspiel weitere Wiedererkennungspunkte im Sound-Sturm von DARKANE.
FAZIT: „Demonic Art“ sollte eine breite Zielgruppe ansprechen, ohne sich anzubiedern. Fans von TESTAMENT, SLAYER und STRAPPING YOUNG LAD hören hier gemeinsam Probe mit Anhängern von technischem Brutalo-Prog und Mathe-Freaks mit MESHUGGAH-Fetisch. DARKANE ballern nicht nur, sie ballern echte Kompositionen mit Spannungsbögen. Härte und Musikalität müssen sich auch im Thrash nicht gegenseitig ausschließen, das zeigen diese Schweden in diesem Jahr beeindruckend!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.10.2008
Jörgen Löfberg
Jens Broman
Christofer Malmström, Klas Ideberg
Peter Wildoer
Massacre Records
46:01
24.10.2008