END OF YOU sind heute zwar weniger schläfrig als auf ihrem Debüt “Unreal”, gothriffen sich aber nach wie vor mit ihren trivialen Formatliedchen an HIM vorbei in die finnische Metal-Bedeutungslosigkeit.
Es ist nicht so, dass auf “Mimesis” (sprechender Titel) etwas peinlich oder unzulänglich wäre. Sänger Jami schmachtet eingängige Zeilen, sein Gitarrenkompagnon achtelt sich durch die Songs, welche stark keyboarddominiert sind und mitunter eher elektronisch anmuten, etwa in “Number 8” und “Blind Rhythm”. Die Coverversion des Tina-Antörners “Golden Eye” aus dem entsprechenden James-Bond-Film reicht nicht an den anrüchigen Charme des Originals heran, ist aber zumindest nett und als Nachspieler immer noch wertiger als das nichtssagende Eigenmaterial der Gruppe. “You Deserve More” sticht mit Spieluhrmelodie und rammsteinigem Stampfen als Tanzflächenfeger hervor - der Rest ist, zynisch gesprochen “Driving Down The Void”
FAZIT: Menschen mit lackierten Fingernägeln und Latexhemden greifen, glaube ich, sicher zu authentischerem Horrorrock. END OF YOU sind für Reinmetaller wiederum schlicht zu soft, unmetallisch und im Gegensatz zur ebenfalls gewollt poppigen Konkurrenz eindeutig weniger hitschwanger - Abtreibung unnötig, und so dümpeln sie weiterhin in der großen Fruchtlosblase des Mittelmäßigen herum.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.06.2008
Timo Lehtinen
Jami Pietilä
Jani Karppanen
Joni Borodavkin
Spinefarm/Soulfood
40:05
06.06.2008