Franzosenmetal, dem man die Herkunft einmal nicht unbedingt anhört - Zynisch? - Nein, denn ETERNAL FLIGHT kann man guten Gewissens Reife bescheinigen. Andererseits: auch wenn ihr Käse recht rund ist, haben die Erzeuger das Rad damit nicht neu erfunden.
Symphony X werden als Vergleich herangezogen, und damit liegt man gar nicht falsch, wenn man sich auch in der falschen Liga befindet. Technisch beschlagen sind diese Musiker ebenfalls, doch zu Romeo und Co fehlen nicht wenige Meter. Daher funktioniert auch ein Bezug zu Rainbow - quasi als schaumgebremste Variante, beziehungsweise als Vorstufe des High-End-Gefrickels mit Neoklassik-Elementen. Obligatorisch für Ritchie-Verehrer ist sicherlich auch der Versuch eines Stückes, das uns Schreibern dann die Steilvorlage liefert, endlich mal wieder von “orientalischen Einflüssen” zu sprechen (“Dark Society”). Ansonsten regieren der Speed im Opener oder während “Next Ones On The List” sowie Hymnen in der Art des Titelsongs. Balladeske Momente wie in “Forgotten Side” geraten nie zu zuckersüß; allerdings ist ein langes Stück wie “Ghost” auch wirklich von ausladender Dauer - und das im negativen Sinn.
Anspieltipp ist das kompakte “Friends”-Duett mit Ellipsis´ Emmanuelson aus dem Label-Kader an der Warrel-Dane-Stimme. Wer skandinavischen Edel-Metal mit dezenter Progressivität, gutem Gesang und durchschaubaren, aber perfekt ausgeführten Arrangements mag, kann sich hier gerne bedienen lassen.
FAZIT: ETERNAL FLIGHT sind definitiv eine der besten, weil international konkurrenzfähigen Bands. Wer nicht genug von melodischem Metal mit hart rockender Erdung bekommen kann, schlägt bitte zu.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2008
Nicolas Jeanpierre
Gerard Fois
Christophe Ofredi
Sebastien Vibert
Alexandre Stellini
Thundering / Pervade / Twilight
60:46
2008