Der letzte Longplayer "Neo Natural Freaks" war schon ziemlich cool, mit dem nun vorliegenden Nachfolger machen die schwedischen Hardrocker mindestens ebensoviel Laune. Dabei konnte man sich nach einem Blick auf das Line-Up gar nicht sicher sein, dass die zuletzt gebotene Qualität auch auf dem Drittwerk gehalten werden kann, schließlich hat sich diesbezüglich bei FATAL SMILE in den vergangenen beiden Jahren einiges getan. Dadurch wird jetzt aber noch deutlicher, wessen Geistes Kind diese Band ist, denn Gitarrist und Bandboss Y (Yüksel Unutmaz; immer diese Pseudonyme...) hat das komplette Team ausgetauscht und ist jetzt das einzig verbliebene Gründungsmitglied.
Wie gesagt, dem musikalischen Ergebnis hat diese Bandrenovierung nicht geschadet. Der neue Sänger namens Blade steht seinem guten Vorgänger mit seiner kräftigen, ebenso klaren wie rauen Stimme in nichts nach, sondern kann (unterstützt von diversen Gruppengesängen bei den Refrains) mit einer Ähnlichkeit zu Zakk Wylde sogar noch was drauflegen. Und die von keinem Anderen als Starproduzenten Michael Wagener hochkarätig in Szene gesetzten zehn Sleaze `N´ Roller auf "World Domination" grooven ebenfalls wieder mächtig drauflos und haben massig knackige Riffs im Gepäck.
Zur Erklärung im Einzelnen könnte man Etiketten benutzen wie gutgelaunte THE ALMIGHTY ("S.O.B.", "Straight To Hell"), BLACK LABEL SOCIETY in Glam ("Too Far Down", "Eve Of War") oder die Band insgesamt als erwachsene, bodenständigere Ausgabe von HARDCORE SUPERSTAR bezeichnen. Und gerade im Windschatten ihrer zur Zeit ziemlich angesagten Landsmänner könnte die Stockholm-Gang mit melodischen Smashern wie "Stranger", "Out Of My Head" oder "Run For Your Life" einiges reißen. Etwas aus der stilistischen Reihe tanzt noch das doomige "No Tomorrow", das aber mit seinem BLACK SABBATH-Flair und erneut deutlichen Anleihen bei der Wylde-Kombo ebenfalls zu den Höhepunkten der Scheibe gehört.
FAZIT: Kerniger Hard & Heavy Rock der groovig-sleazigen Sorte, bei dem die Klampfen hörbar tief hängen und der auch für jede Konzerthalle eine Menge Spaß verspricht. Mehr braucht es manchmal eben nicht.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.02.2008
Alx
Blade
Y
ZTeff
Locomotive Records
42:08
15.02.2008