Nach sechs Jahren Pause und einem kurzen Zwischenspiel bei den Alternative-Rockern ARMY OF ANYONE kehrt Sänger Richard Patrick zu seiner alten Band zurück und veröffentlicht nun das vierte Album unter dem Namen FILTER.
Auf „Anthems For The Damned“ befinden sich zwölf Songs (die Bonustracks nicht mitgerechnet), die zwischen undifferenziertem Gitarren-Schrammeln aus dem Alternative und Grunge-Lager, emotionalem Gesang und wütendem Geboller mit Metal- und Industrialreferenzen nicht allzu viel zu bieten haben. Instrumental ist „Anthems For The Damned“ äußerst statisch und eindimensional ausgefallen. Der redundante Alternative und Grunge-Sound vergangener Zeiten wird zwar kompetent in ein modernes Soundkorsett gezwängt, doch entstehen dabei keine außergewöhnlichen Kompositionen, sondern im besten Falle ein paar Hits mit Standardinstrumentierung („Soldiers Of Misfortune“, „Kill The Day“). Wäre da nicht Richard Patricks engagierter, mitunter seelenvoller Gesang, dem man das melancholische Leid und die nachdenkliche Weltverbesserer-Wut beinahe abnimmt, würde „Anthems For The Damned“ klar unter den berüchtigten Durchschnitt rutschen.
Wenn Songs aber – vom Gesang einmal abgesehen – niemals aus mehr bestehen, als einem treibenden Rhythmus und inspirationslos schrammelnden Gitarren, dann sind dröge Totalausfälle, wie das vor sich hin plätschernde „Only You“ und ideenlose, sich wie Kaugummi in die Länge ziehende Soundscapes wie „Can Stop This“ beinahe schon eine willkommene Abwechslung.
FAZIT: Nach ohrwürmelndem und hymnenhaften Start sackt „Anthems For The Damned“ gnadenlos ins Mittelmaß ab und ist nicht mehr, als produktartige Standardkost von der Stange für den „alternativen“ Massenmarkt. Enttäuschend.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.06.2008
Frank Cavanaugh
Richard Patrick
Richard Patrick, Geno Lenardo
Steve Gillis
Premium Records / Soulfood
65:48
06.06.2008