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Foreigner: No End in Sight: The Very Best of Foreigner

Stil: AOR/Melodic Hardrock

Cover: Foreigner: No End in Sight: The Very Best of Foreigner

Keine Ahnung, wie viele Best-Of-Alben es von FOREIGNER mittlerweile gibt. Irgendwie registriert man fast regelmäßig neue Veröffentlichungen der AOR-Größe, dabei erschien das letzte reguläre Studioalbum "Mr. Moonlight" tatsächlich bereits 1995. Aber das wiederholte Aufwärmen alter Glanztaten muss sich ja wohl wirtschaftlich doch irgendwie lohnen, auch wenn man meinen sollte, dass mittlerweile jeder Rockfan zumindest die meisten der hier enthaltenden Songs längst in irgendeiner Art sein Eigen nennt.

Auch diesmal wurde die Hit-Gallerie nicht neu eingespielt, sondern kommt in der jeweils bekannten Originalversion, wenn auch im zeitgemäßen, gleichbleibend qualitativen Sound. Die Reise durch die Bandgeschichte erfolgt dabei in der zeitlich richtigen Abfolge, und einige der insgesamt 32 Songs wie etwa "Headknocker", "Starrider" oder auch "Blue Morning, Blue Day" und "Women" sind der Allgemeinheit sicher nicht ganz so geläufig, wie die ganz großen Hits; bei diesen spricht die Tracklist dann aber gewiss für sich. Und in Anbetracht dessen, dass die Band bereits 1976 gegründet wurde, ist ihre Diskografie mit den insgesamt acht Studioalben auch verhältnismäßig überschaubar, so dass man irgendwelche unentdeckte Kostbarkeiten nach den unzähligen Aufarbeitungen wohl nicht mehr erwarten darf. Dafür ist auf dieser Doppel-CD aber auch wirklich alles drauf, was Rang und Namen als Charterfolg hat.

Immerhin gibt es nach dem Klassiker-Reigen mit "Too Late" dann doch noch eine neue Nummer. Und bei dem mittelschnellen Gefühlsrocker in bester Bandtradition hört man dann nach Hauptsänger Lou Gramm und dem durch sein kurzes Gastspiel auf dem Album "Unusual Heat" ebenfalls mit zwei Songs vertretenen Johnny Edwards auch zum ersten Mal den (nicht mehr ganz so) neuen Frontmann Kelly Hansen (Ex-HURRICANE). Dieser darf sich ebenso wie das gesamte aktuelle Line-Up - zu dem neben Jeff Pilson (Ex-DOKKEN) bekanntlich auch Drummer Jason Bonham gehört - danach noch mal stärker mit den drei abschließenden Live-Tracks präsentieren. "Say You Will", aufgenommen im Juni diesen Jahres im Rahmen einer Radioshow in Washington, kommt dabei als bisher unveröffentlichte Akustikversion, während "Starrider" und das Medley "Juke Box Hero/Whole Lotta Love" aus dem Jahre 2005 'live in Las Vegas' sind und bereits auf der "Extended Versions"-Veröffentlichung enthalten waren.

Vielleicht ist jetzt dann doch mal ein Ende in Sicht, was das Recyclen der alten FOREIGNER-Standards betrifft, denn alle folgenden Zusammenstellungen können eigentlich nichts Relevantes mehr bieten, was hier nicht bereits zum Einsatz gekommen ist. Spätestens jetzt ist es also angebracht, mit der heutigen Besetzung endlich zu neuen musikalischen Ufern aufzubrechen.

FAZIT: Ein Fan, der die Band und deren Schaffen stets im Auge hat, braucht die nächste Compilation seiner Helden ganz sicher nicht, dafür gibt es davon mittlerweile einfach zu viele. Für Neueinsteiger ist dieser Doppeldecker allerdings perfekt - die beste und umfangreichste Zusammenstellung von FOREIGNER, die mir bisher zu hören gekommen ist.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.10.2008

Tracklist

  1. CD 1
  2. Feels Like The First Time
  3. Long, Long Way From Home
  4. Cold As Ice
  5. Headknocker
  6. Starrider
  7. Double Vision
  8. Blue Morning, Blue Day
  9. Hot Blooded
  10. Dirty White Boy
  11. Head Games
  12. Women
  13. Night Life
  14. Break It Up
  15. Juke Box Hero
  16. Urgent
  17. Waiting For A Girl Like You
  18. CD 2
  19. I Want To Know What Love Is
  20. Down On Love
  21. Reaction To Action
  22. That Was Yesterday
  23. Say You Will
  24. I Don't Want To Live Without You
  25. Can't Wait
  26. Tooth And Nail
  27. Heart Turns To Stone
  28. Lowdown And Dirty
  29. I'll Fight For You
  30. Until The End Of Time
  31. Too Late
  32. Say You Will (Live 2008)
  33. Starrider (Live 2005)
  34. Juke Box Hero/Whole Lotta Love (Live 2005)

Besetzung

  • Bass

    Ed Gagliardi, Rick Wills, Bruce Turgon, Jeff Pilson, Mick Jones

  • Gesang

    Lou Gramm, Johnny Edwards, Kelly Hansen

  • Gitarre

    Mick Jones, Ian McDonald, Thom Gimbel

  • Keys

    Al Greenwood, Jeff Jacobs, Ian McDonald, Mick Jones

  • Schlagzeug

    Dennis Elliott, Mark Schulman, Jason Bonham

  • Sonstiges

    Thom Gimbel (Saxophon, Flöte)

Sonstiges

  • Label

    Rhino Entertainment (Warner)

  • Spieldauer

    138:00

  • Erscheinungsdatum

    26.09.2008

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