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Skandalträchtig wollten GORGOROTH seit jeher sein, noch bevor sie auf gescheite Musik aus waren - wenn sie dies überhaupt jemals im Sinn hatten. So wie Jesusfreaks zu Kreuze kriechen, lecken die Norweger schon ewig am haarigen Bocksbein ihres Meisters. Davon kriegt man Haare auf die Zunge - große Fresse, böse Gesten, aber wenig spannende Musik, was in optischer Aufbereitung so deutlich wie nie zuvor wird.

Atmosphärisch gelingt diesem Livemitschnitt zu Beginn durchaus ein verstörendes Moment, doch aufgespießte Schafsköpfe und kapuzenverdeckte Nackedeis am Kreuz bleiben neben ein paar Pyros das einzig vermeintlich Krasse an diesem Gig - und so etwas hat die polnischen Pharisäer aufgebracht? - Gut, andere sind wegen weniger auf dem Scheiterhaufen gelandet… Jedenfalls sollte man die Erwartungshaltung nach dem anfänglichen Überraschungsmoment zurückschrauben, denn trotz abwechslungsreicher, nicht hektischer Schnittfolge kann man GORGOROTH als Regisseur nicht anders inszenieren, als in ihrer selbstherrlichen Lethargie: faktisch keine Kommunikation mit den Devoten, die “Hits” runtergespielt und dabei kaum Action gemacht. Black-Metal-typisches Geschraddel mit hoher Anschlagsfrequenz der Gitarrenseiten steht bei GORGOROTH - und damit sind sie nicht die einzige Genreband - im Gegensatz zur Nulldarbietung auf der Bühne. Eigentlich ist das witzig, aber wohl im Sinne der bösen Anhängerschaft. Hier geht es eine Stunde lang true zu - und erstaunlich sauber für eine einst als dilettantisch verrufene Truppe.

Entbehrlich sind die obligatorischen Galerien und miesen Mitschnitte vom With Full Force Open Air. Braucht kein Mensch, und für den Hauptteil sollte man schon Fan sein; neue Einsichten über das Genre geben GORGOROTH den Außenstehenden nicht. Man wird sich in seinen Vorurteilen bestätigt sehen.

FAZIT: Black Metal visuell vom Orthodoxesten, wenn es diesen Superlativ geben sollte. Eine (Bilder-)Sprache wie diese duldet keinen Konsens, so dass diese DVD dem Anhänger der musikalisch Magersüchtigen mit den dicken Strafakten und sonst niemandem ans kalte Herz gelegt ist.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.06.2008

Tracklist

1. Procreating Satan
2. Forces Of Satan Storms
3. Possessed (By Satan)
4. Bergtrollets Hevn
5. The Rite Of Infernal Invocation
6. Profetens Apenbaring
7. Of Ice And Movement…
8. Odeleggelse Og Undergang
9. Blood Stains The Circle
10. Unchain My Heart!!!
11. Revelation Of Doom
12. Destroyer
13. Incipit Satan
14. -
15. Bonus Video With Full Force 2000 Live Bootleg (Destroyer / Incipit Satan)

Besetzung

• Sonstiges

  -

Sonstiges

• Label

  Metal Mind

• Spieldauer

  -

• Erscheinungsdatum

  13.06.2008