Ein interessanter Stilmix, den die Kalifornischen IMAGIKA da auf ihrem sechsten Album "Feast For The Hated" fabrizieren. Angesiedelt irgendwo zwischen Thrash Metal, Power Metal und einigen Melodic-Death-Metal-Elementen ist der schon seit 1993 existierenden Band hier ein musikalisch wirklich interessantes Werk gelungen, das es tatsächlich schafft, einige der besten Elemente dieser Musikrichtungen zusammenzuführen, ohne dabei jemals heterogen zu klingen. Ganz klar, Songs schreiben können die Jungs. Dies wird insbesondere in Songs wie "Bleed As One... Appease The Gods" oder dem enorm starken "Behind Immoral Eyes" deutlich, die vor allem dadurch ins Ohr gehen, dass die Band es schafft, eine gewisse Grundhärte immer beizubehalten und dabei im richtigen Moment auch mal richtig loszuballern, anstatt sich in nervtötenden Frickel-Arien oder im symphonischem Brimborium zu verlieren. Die Band leugnet ihre Thrashkante ganz und gar nicht, im Gegenteil, sie kehrt sie nach außen, wo es songwriting-technisch Sinn macht.
Der Knackpunkt ist, wie bei so vielen Alben dieser Gattung, mal wieder der Gesang. Metalheads, die auf eher traditionellen Kram stehen, werden diesen vermutlich lieben, orientiert er sich doch stark an diversen Power-Metal-Bands, wenn nicht gerade geschrien wird, was dann tweilweise etwas an die glorreichen THE HAUTED erinnert und dem zum Teil etwas arg pathetischen Gesang angenehm rotzig entgegentritt. Dennoch: Da eben dieser pathetische Gesang weite Teile des Albums dominiert, werde ich damit nicht so recht warm, was wirklich schade ist, da die Band musikalisch wirklich außerordentlich stark agiert und im Grunde nahezu zu keinem Zeitpunkt Schwächen zeigt. Ganz klar, hier sind Könner am Werk. Produziert wurde das Album leider nicht arg druckvoll, andererseits dominiert kein Instrument die Produktion und ein Soundmatsch ist definitiv nicht dabei herausgekommen.
FAZIT: "Feast For The Hated" ist musikalisch ein außerordentlich starkes Metalalbum, das allerdings für mich persönlich doch arg unter seinem Gesang leidet, der objektiv gesehen mit Sicherheit sehr ordentlich ist, mir jedoch, gelinde gesagt, nach einiger Zeit doch etwas auf die Nüsse geht. Anhänger des modernen Power Metals und auch zeitgenössischer Thrashbands werden mit diesem Album ihre helle Freude haben und insgesamt bewegt sich das Album ganz klar auf überdurchschnittlichem Niveau, weshalb ich mal beide Augen bezüglich des Gesangs zudrücke und eine zweistellige Wertung vergebe. Hört euch die Jungs mal an, sie haben es verdient.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.05.2008
Jim Pegram
Norman Skinner
Steven Rice, Corey Krick
Henry Moreno
Locomotive Records
48:38
15.04.2008