Die altgediegenen Schweden-Deather IN AETERNUM dürfen das: Nullinnovation im landestypischen Metier, aber dafür gewitztes und abwechslungsreiches Songwriting.
Auch der Sound dieser EP stimmt, und man kann nur hoffen, daß die zur ersten Generation der Frühneunziger-Initiatoren gehörende Gruppe in Pulverized nun eine souveräne Label-Bleibe gefunden. Promo-Quark wie die Klage von Gottes Lieblingssaufziege Mel Gibson wegen eines Covers mit seiner Konterfei hat das Quartett nicht nötig, denn hinsichtlich der Güte ihrer Musik muß sie sich nicht vor dem verstecken, was zuletzt die Kollegen von Necrophobic auf Albumlänge hingelegt haben. Dieser Kurzspieler ist nichts weniger als grandioser Swedeath abseits lieblichen Tralalas oder Hipster-Anbiederung a la In Flames. Hier schmiedet man Stahl von wörtlich zu nehmender Heaviness. Nicht selten von Doublebass unterfüttert, lugen immer wieder feine Melodien aus dem harten Gitarrenkorsett hervor, als wäre die Patientin Alte Schule fettleibig; in Wirklichkeit ist es qualitativ recht dünn um sie bestellt, wenn auch Legionen ihrer huldigen - selten aber stimmen die Songs.
Dass gerade das Remake von “Reaper In Black” das Highlight der EP ist, sollte man In AETERNUM nicht ankreiden. Die hier vermittelte trotzige Melancholie ist ebenso charakteristisch für die Stilistik wie die sonst vorherrschende abgründige Morbidität. Es ist fest damit zu rechnen, dass die Band ihr edelstes Pulver erst auf einem vollwertigen Album verschießen will.
FAZIT: IN AETERNUM sind trotz nicht ganz so starkem Hymnenfaktor (wie bei den stumpferen Dismember oder den ebenbürtigen Necrophobic) aktuell die Pflichtadresse in Sachen edler Schweden-Tod. Vergesst die dicken Fische der dicken Labels - wer kampiert schon gerne auf dem Amon Amarth, wenn er dieser Verwüstung beiwohnen kann?
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2008
David, Perra, Erik, Clabbe
Pulverised/Soulfood
16:46
22.02.2008