Erste Full-Length der zornigen deutschen Häuslebauer, die gleich mal mit der Tür einfallen und das ganze Gemäuer niederreißen. Die Grundfesten des Genres bleiben indes unberührt…
IRATE ARCHITECT sind ähnlich intensiv wie viele ihrer Post-Death-Mitstreiter, nur daß sie noch sehr stark im Extremen stecken, wo andere Bands die orthodoxe Spielweise des krassen Haudruff bereits mittels episch harmonischer Elemente hinter sich lassen möchten. Derlei hört man auf diesem Debüt in Ansätzen, doch generell geht‘s hektisch durch die Fauna - keine Klargesänge oder weit ausladende Arrangements mit Breitwand-Eindruck. Im Schnelldurchlauf hetzt die Gruppe durch ihre Songs, hinterlässt dabei zahlreiche Eindrücke, beeindruckt aber nicht, denn derlei kennt man von anderen verdrießlichen Bands, wie sie in den letzten Monaten vor allem Metal Blade oder Prosthetic Records auf den Markt geschmissen haben.
IRATE ARCHITECT sind nicht Psyopus oder Job For A Cowboy, aber ähnlich schwer genießbar, da ihre Songs im Lichtgeschwindigkeitsverfahren das größtmögliche Aggressionspotential herauskehren und dabei recht einseitig bleiben. Wenn im abschließenden Instrumental mal ein wenig mit dem Bremspedal gespielt wird, dann kommt dies etwas zu spät, wenn‘s auch für die Zukunft Hoffnung gibt.
FAZIT: IRATE ARCHITECT spielen verdammt stark und komponieren noch ohne eigene Note. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf und einer Affinitiät zu Chaosgrind und Verwandtem darf man diesem Besucher die Tür öffnen. Eine Platte von besonderer Dynamik ist es nicht - nach krass geht immer nur noch krasser… Einbahnstraße.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.05.2008
Kai Schweers
Christoph Maderasz
Jens Ballaschke
Philipp Pfeiffer
War Anthem/Soulfood
40:09
28.03.2008