JENX könnte man als Mischung aus Crowbar und Killing Joke bezeichnen. Neurosis werden in der Bandbiographie genannt, doch ähnlich ausladend oder intensiv kommen die Franzosen dann doch nicht rüber.
Auch sind ihre Tracks kürzer und - da liegt der Hase im Pfeffer - dennoch nicht kurzweilig. Ihre schweren Riffs in Kombination mit Brüllgesang und synthetischen Klangerweiterungen werden breit ausgewalzt und innerhalb der Stücke nur wenig variiert, was angesichts der Tatsache, dass man sich emotional nur schwer einfinden kann, nicht gerade für Geldbeutelzücken sorgt. Oftmals wirken die Industrial-Bezüge auch leicht mit der Brechstange eingefügt, da sie dem Rest eher zum Gimmick gereicht. Organisch gewachsen scheint die Mischung also nicht immer, was vor allem die Remixgeschichte am Ende des Albums zeigt. Vielleicht ist der Grundsound der Band irgendwie nicht für diese Erweiterung geeignet; das würde die Schwierigkeit erklären, sich mit dem Material von JENX anzufreunden. Bereits das zweite Durchschleifen der gewollten Soundapokalypse durch die Hörgänge ermüdet - soll das so sein?
JENX versuchen sich an Innovation, kommen aber über bereits von anderen Bands Gemachtes nicht hinaus. Deren Stilelemente kommen hier zum Zuge, ohne den Hörer in die Musik hineinzuziehen. Das Genre, in dem JENX sich bewegen, fußt auf der Miteinbeziehbarkeit des Empfängers; zumindest mich lässt “Fuseless” kalt.
FAZIT: Frankreich hat Interessanteres als die Industrial-Semidoomer JENX zu bieten, die titelgemäß fürwahr nicht für durchgebrannte Sicherungen sorgen, sondern erst gar keine gefunden haben, an denen sie sich vergreifen könnten. So verpufft der angestrebte Effekt ein wenig in der Leere. Wem ein paar schwermütige oder hassgeifernde Momente reichen, bitte…
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.03.2008
Xavier Bertrand
Xavier Bertrand
Jessy Perey, Maxime Laney
Nicholas Laronde
Lyynk (samples)
Massacre/Soulfood
52:54
28.03.2008