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Kerbenok: Der Erde entwachsen (Gewollte Wunden)

Stil: Black Metal

Cover: Kerbenok: Der Erde entwachsen (Gewollte Wunden)

KERBENOK kommen aus Bad Segeberg und fahren zwar keinen schieren Film, heben sich jedoch gewollt vom schwarzdeutschen Einerlei im Heidenlärm ab. Kein Kitsch trübt das Bild, allenfalls ein mittel- bis unterprächtiger Sound, aber das gehört im Genre bisweilen so.

Auch der einheimische Adel in diesem Bereich, etwa Helrunar, hat mal kleiner angefangen. Ähnlich klischeefrei und tiefschürfend versuchen KERBENOK zu sein, nur daß sie in ihrer Monotonie nicht die kreative und spielerische Brillanz vermitteln, die echte Heidenhäuptlinge auszeichnen sollte. Als überdurchschnittlich findig sollte man den Drummer loben, der im Titelsong der Riffhypnose interessante Figuren anheimstellt. Auch schön: die klassisch gedehnten Doom-Riffs nebst derbem Saitenziehen, wobei Herr Drechsler nicht auf gelegentliche Leads und kleine Melodiemotive verzichtet, die stilecht verwaschen klingen (sollen?), da wie gesagt der Klang besser und damit die Qualitäten der Band präsenter sein könnten.

Entert ein gutes Studio, wenn ihr den ersten richtigen Longplayer angeht, dann werdet ihr dem zwielichtigen Sumpf entwachsen, der euch wenig gerechtfertigt mit Trinklieder-Blackpunk assoziieren könnte.

FAZIT: Guter, nicht kitschiger, aber für seine Ansprüche noch zu grob und roh inszenierter Black Metal mit progressiven Tendenzen und Pagan-Folk-Bezügen, der jedoch nichts mit dem Trend du jour zu tun hat. Da wächst ein Pflänzlein, hoffentlich.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.04.2008

Tracklist

  1. Das Kalte Feuer
  2. Der Erde entwachsen
  3. Der Fall

Besetzung

  • Bass

    Stefan Drechsler

  • Gesang

    Stefan Drechsler

  • Gitarre

    Stefan Drechsler

Sonstiges

  • Label

    Northern Silence

  • Spieldauer

    23:42

  • Erscheinungsdatum

    28.02.2008

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