Die Skandinavier mit dem Nintendo 8-Bit-Chip-Implantat sind zurück mit einem Album, das ihre Linie weiterverfolgt - so konsequent, daß man dem gleichwohl glatten Sound mittlerweile Eigenständigkeit zu Gute halten muss.
Neben sehr eingängigen Stücken, die immer die spielerisch überdurchschnittliche Klampfenarbeit in den Vordergrund stellen, statt sich, wie man voreingenommen meinen könnte, in allzu Süßlichem die Zähne zu verderben. Dafür haben die fast beiläufig vorgetragenen Texte auch zu viel Brisanz, wenn man dahinter sehen kann. Die Band verbrät Metalklischees mit Augenzwinkern, allerdings nicht diffamierend. Man wird ihnen klanglich gesehen jedwede Authentizität absprechen, doch statt sich selbstironisch die eigene Grundlage zu nehmen und den Metal in den Dreck zu ziehen, sehen sie das Genre mit Abstand und können daher bei aller Liebe über sich selbst lachen, ohne das Gesicht zu verlieren. Zudem sind die Videogame-Anspielungen auch recht unterhaltsam.
Was bleibt ist einmal mehr nichts Tiefgründiges, jedoch ein kurzweiliges und hochmelodisches Album, durch das viele ihre Sicht auf die Band revidieren müssen. Nicht dass MACHINAE SUPREMACY irgendwie wichtig und in aller Munde wären, aber ebenso wäre es Schade, sie über einen Kamm zu scheren mit selbsternannten True-Hardlinern im Softpop-Gewand.
FAZIT: Origineller Melodic Metal, wenn man alles sonst außen vor lässt. Da die Songs stimmen: Daumen hoch und bitte den NES-Faktor noch ausbauen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.03.2008
Johan Hedlund
Robert Stjarnström
Jonas Rörling
Andreas Gerdin
Tomas Nilsen
Spinefarm/Soulfood
52:27
28.03.2008