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Many Things Untold: Atlantic

Stil: Metalcore

Cover: Many Things Untold: Atlantic

Es scheint interessanter zu sein, über das zum Tourbus umfunktionierte Postfahrzeug der Briten MANY THINGS UNTOLD zu sprechen, als über den durchweg herkömmlichen Metalcore der Jungspunde. “Atlantic” ist ein wenig Aufsehen machender Schnellschuss, wie das neue Label in ähnlich und zeitgleich mit Early Grave veröffentlicht: es genügt den grundlegenden Ansprüchen, die man von einem solchen “Produkt” erwartet, jedoch nicht mehr.

Die Nassforschen können - wie es sich für ihren Stil gehört - ganz schön Rohrspatz-mäßig schimpfen und hinterher melodieselig die Ohren verkleben. Sie steigen ohne Umschweife in ihren Liederreigen ein und platzieren sich in der wohligen Nische zwischen Pathos und Fratzenklatsch. Die Rezeptur wird im Albumverlauf - wenn nicht verfeinert - zumindest dezent variiert, so dass innerhalb der mageren Spielzeit den geneigten Fan die Langeweile nicht heimsucht. Gerne doppelt die Band ihre sauberen und schmutzigen Vocals, was nicht sonderlich innovativ ist, aber wenigstens Abwechslung ins Spiel bringt, denn man kann “Atlantic” eines nicht vorwerfen. Wie ein Kindsprodukt hört es sich nicht an - eher wie ein vorschnelles Album, das jeder beliebigen (!) Band rausgerutscht sein könnte, die sich an einem festgefahrenen Stil orientiert, ohne etwas Neues hinzufügen zu können oder zu wollen.

Thresholds Karl Groom hat übrigens den Mix angerührt, und dass ein Konglomerat aus Schwedenmelodien, chaotischem Geknüppel und erwähnter Streicheleinheit-Faustschlag-Technik nicht sonderlich profund oder innovativ daherkommt, dürfte nunmehr klar sein. Zumindest die Dynamik des Albums, krass zu starten, zwischendurch etwas harmonieverliebter zu klingen und dann wieder den Hammer auszupacken, ist interessant - wenn auch nur für einen oder zwei Hördurchläufe mehr. Danach geht‘s ab ins Massengrab der unteren Reihen im Plattenregal.

FAZIT: Metalcore vom herkömmlichsten ist das, und keineswegs MANY THINGS UNTOLD. Nicht nur der Bandname ist selbstredend, auch ein Titel wie “Safety in Monotony”: die Gruppe agiert nicht sonderlich kommerziell, gibt sich bei aller songschreiberischen Abwechslung (die gleichwohl die Hits verhindert) aber zu sehr auf Nummer sicher, was ihr Klangbild und die darin enthaltenen Farben betrifft - für alles Kaufende, was das Etikett trägt.

Punkte: 6/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.08.2008

Tracklist

  1. In Oceans
  2. A World Apart
  3. Mark My Words
  4. Where We Both Belong
  5. Safety In Monotony
  6. That‘s The Beauty Of It I Guess
  7. Theory Of The Fallen
  8. Difference In Ups And Downs
  9. This May Be The End
  10. Slovakia

Besetzung

  • Bass

    Ash

  • Gesang

    Toby

  • Gitarre

    Gary, Adam

  • Schlagzeug

    Tim

Sonstiges

  • Label

    Rising/SPV

  • Spieldauer

    38:56

  • Erscheinungsdatum

    15.08.2008

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