Rising Records schiebt hier mit „A Clockwork Heart“ eine weitere Neuentdeckung auf den Deutschen Markt. Stilistisch lässt sich das Spektrum der Band nur schwer kurz zusammenfassen, da hier eine recht große Fläche abgedeckt wird. Irgendwo zwischen Rock, Metalcore, Screamo... Die Band ist um die Vielfalt sehr bemüht und überfordert den Hörer anfangs recht kräftig.
Wenn man die Musik der Jungs aus Huddersfield dann doch ein wenig intensiver inspiziert und anatomisiert, bleibt außer einem interessanten Cocktail nicht viel Eigenes. Besonders auffällig ist der immense Einfluss von FAITH NO MORE, der insbesondere in den Vocals von Sänger Ed Dickinson stark die Musik prägt und in die Richtung von Patton und Co. schiebt.
Was der Band ganz klar noch fehlt, ist die eigene Suntanz und das gewisse Etwas. Hier wird eine gute musikalische Leistung geboten, jedoch lässt man sich zu sehr in dicht befahrenen Gewässern treiben. Bands wie FAITH NO MORE oder SYSTEM OF A DOWN haben es da noch deutlich besser drauf – wenn auch nicht derart bunt wie NEX, aber mit deutlich mehr Nachhaltigkeit.
FAZIT: NEX sind eine interessante, hörenswerte Truppe, die sich leider zu oft an Bands orientiert, deren Einfluss man unverkennbar heraushört. „A Clockwork Heart“ ist somit ein riesiger Patchwork Aufguss geworden. Ich fühle mich ein wenig hin- und hergerissen, da mich der Effekt gleichermaßen beeindruckt, aber auch abstößt. Songs wie „Dansylvania“, „Before The Storm“ oder „In Pieces“ zeugen von der unwahrscheinlichen Breite der Elemente. Zudem weist das Album auch derart viele Grundstimmungen auf, dass der Hörer nie im Sessel einschläft oder in der Nase bohrt. Was hier fehlt, ist der Wille zu was Eigenem. Laut gebrüllt Löwe – doch erschreckt hab ich mich nicht....
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.10.2008
The Professional
Ed, Chris, The Professional
Danny, Chris
Ed, The Professional
Mike
Rising Records
50:17
26.09.2008