Mit ihrem letzten Album „Stuck On Snakes Way“ gaben OG dem Hörer schwer zu denken: eine qualitativ gute Platte – leider ohne Identität. Kann so etwas denn aus Finnland kommen? Nun hat man mit der bereits vierten Platte eine neue Chance – aber nutzt sie leider genauso wenig, wie auf dem letzten Release...
„The Red Shift“ ist ein ambitioniertes Release einer jungen Band, auf dem Weg in ihre eigene Identität – im Finnischen, überbesiedelten Metalmarkt keine leichte Aufgabe. OMNIUM GATHERUM verzapfen tighte Songs, bemühen sich um Abwechslung aber der Funke will einfach nicht springen. Musikalisch gibt es melodischen Death Metal mit leichtem Thrash-Einschlag - ordentlich produziert und mit flinken Fingern gespielt. Das Ergebnis ist umso enttäuschender – der Gesang schlängelt sich zwischen AMON AMARTH, GOREFEST und AMORPHIS herum, während sich die Gitarrenfraktion in progressiven IN FLAMES-Gefilden tummelt.
The „Red Shift“ mag bei den ersten Hördurchgängen noch an mancher Stelle überzeugen. Das Gefühl löst sich allerdings recht schnell auf: so sehr sich die Band auch anstrengt, es gibt keinen eigenen Salat, sondern nur abgelutschte Blätter aus einer großen Schüssel. Auch Keyboard nützt da nichts und selbst ein Titel wie ‚Greeneyes’ – sehr gefühlvoll und geprägt vom jammernden Gesang – erinnert aber doch viel zu sehr an Renkse auf „Discouraged Ones“.
FAZIT: OMNIUM GATHERUM stecken fest. Mag sein, dass Liebhaber von modernem und vielschichtigem Todesstahl hier eine kurzweilige Genusswolke erleben – denn das abgesteckte Spektrum und auch der sehr variable Gesang ziehen sich sehr weit. Für mich zeigt die Band nicht ansatzweise, wo sie hin möchte. Man tobt sich auf allen Strecken aus und limitiert den Sound in keine Richtung. Leider schafft man damit weder Individualität, noch Authentizität und so wirkt „The Red Shift“ zusammengeschustert und zusammengeklaut. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte sich ‚The Redshifter’, ‚Greeneyes’ oder ‚Shadowkey’ als aussagekräftige Hörbeispiele reinfahren und dann selbst entscheiden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.09.2008
Eerik Purdon
Jukka Pelkonen
Harri Pikka; Markus Vanhala
Aapo Koivisto
Jarmo Pikka
Candlelight
47:52
19.09.2008