Zurück

Reviews

Paganizer: Carnage Junkie

Stil: Death/Thrash Metal

Cover: Paganizer: Carnage Junkie

PAGANIZER haben nun auch bereits gute 10 Jährchen auf dem Buckel. Grund genug, diesen feierlichen Anlass mit einem feinen Scheibchen zu krönen. „Carnage Junkie“ heißt das gute Stück und es gibt wieder ordentlich auf die Mütze.

Dass PAGANIZER Old School Death Metal fabrizieren und sich auch auf ihrem sechsten Longplayer nicht verbiegen, sollte jeden Fan der Band zufrieden stellen, denn hier gibt es genau das, wofür die Band bereits seit Jahren steht: schonungsloser, schnörkelloser Death Metal, der rau und ungeschliffen alles platt walzt. Mit recht einfachem aber stets eingängigem Riffing wird jeder Track ein Herztreffer und macht von vorn bis hinten Laune. Dass man hier nicht die Neuerfindung des Death Metal serviert bekommt, sollte somit klar sein, aber PAGANIZER bleiben einfach ihrer Linie treu und genau das macht die Stärken dieser Platte aus: die Band versucht nicht zu experimentieren, sondern macht einfach das, was sie am besten kann. Der Plattentitel ist hier Programm und passt sprichwörtlich wie der Arsch auf den Eimer.

Dass man in diesem musikalischem Genre nur bedingt von Abwechslungsreichtum sprechen kann, sollte Kennern der Materie bekannt sein. Dennoch schaffen es die Schweden auch auf ihre Art zu überraschen. Sie machen zwar zum Großteil Songs aus einem Abwasch, aber eine Nummer wie „Sweet Decay“ zum Beispiel klingt dann doch weniger schwedisch als der Rest und hätte genauso gut aus der Feder von CELTIC FROST zu „Emperor's Return“-Zeiten stammen können. PAGANIZER demonstrieren somit, dass man nicht unbedingt nur auf den rohen schwedischen Urknall fixiert ist.

FAZIT: Es gibt Bands, die weder sich selbst noch ihre Musik neu erfinden müssen, um zu begeistern. Im Old School Death Metal ist die Gratwanderung zwischen Authentizität und Unglaubwürdigkeit (man denke hierbei an GRAVE ab dem „Soulless“-Album) ein heikler Spaziergang, der PAGANIZER aber knallhart gelingt. Das Album ist eine rohe Walze, die nicht überrascht, sondern einfach nur scherbelt. In der Erstauflage sogar ganze fünf mal mehr. Songs wie „Mummified Alive“, „Carnage Junkie“ oder „Blunt Blade Surgery“ sind Death Metal pur und zeigen genau das auf, wofür eine Death Metal-Band stehen sollte: Härte und Kompromisslosigkeit.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.11.2008

Tracklist

  1. Death Plain And Simple
  2. Among The Unknowing Dead
  3. Alone In The Morgue
  4. Blunt Blade Surgery
  5. Just Here Rotting
  6. Grinded And Exiled
  7. Heal Not Your Wounds
  8. Carnage Junkie
  9. Sweet Decay
  10. Mummified Alive
  11. The Rope Tightens
  12. The Cadaverous
  13. Massdeath Maniac
  14. Born To Be Buried Alive
  15. The Morbidly Obscene
  16. Army Of Maggots
  17. The Festering Of Sores

Besetzung

  • Bass

    Patrik Halvarsson

  • Gesang

    Roger Johansson

  • Gitarre

    Roger Johansson

  • Schlagzeug

    Matthias Fiebig

Sonstiges

  • Label

    Vic Records

  • Spieldauer

    50:23

  • Erscheinungsdatum

    14.11.2008

© Musikreviews.de