Was Robbie Dupree hervorragend gelang, ein relaxtes Westcoast-Album mit leichten Jazzanklängen zu veröffentlichen, geht bei PETER FRIESTEDT voll in die Hose. Soundtechnisch zwar hervorragend aufgenommen, bietet „L.A. Project Vol. 2“ knapp 40 Minuten schmalzigen AOR Kitsch, voller Refrains, bei denen es schwer zu entscheiden ist, ob Texte oder Musik banaler sind („Love Is Gonna Getcha“ oder „Love Is A Powerful Thing“ – DAS sollte man sich mal trauen auf Deutsch zu singen!). Klar, die Musiker sind exzellent, werden aber verschwendet an einen weichgespülten Pop-Muzak, bei dem es schwerfällt, den Begriff Rock überhaupt in den Mund zu nehmen. Am erträglichsten sind noch die beiden Instrumentals „Closer To Home“ und „Waiting For You“, die harmlose Fahrstuhlmusik der besseren Art bieten. Ganz schlimm wird’s bei Ausflügen in den Reggae „Always On My Mind“, der selbst als Untermalung eines Bacardi-Werbespots die Käufer von den Regalen fernhalten dürfte, oder beim zahnlosen Möchtegern-Funk á la Prince („Love Is A Powerful Thing“).
FAZIT: PETER FRIESTEDTs „L.A. Project Vol 2“ ist über weite Strecken Ohrenfolter. Unsägliches AOR–Geplätscher, das mit kitschigen, verbrauchten Melodien aufwartet und textlich Binsenweisheiten wiederkäut. Neben den beiden bereits oben erwähnten Instrumentals versprüht nur die Ballade „Careless Mockingbird“ wenigstens einen Hauch von melancholischem Jazz. Normalerweise würde ich die knappe Spielzeit kritisch anmerken, hier ist sie jedoch eine Gnade. Die reine Vergeudung guter Musiker und wertvoller Zeit.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.06.2008
Stefan Gunnarsson, Abraham Laboriel
Joseph Williams, Bill Champlin, Bill Cantos, Michael Ruff, Randy Goodrum
Peter Friestedt
Stefan Gunnarsson, Ingemar Åberg, Michael Ruff
Stefan Gunnarsson, Ingemar Åberg, Michael Ruff
Zink Music
39:55
12.05.2008