Nein. THE CHANGE kommen aus Schweden – nicht aus Norwegen. Lange hat es gedauert, bis ich die Parallelen eindeutig zuordnen konnte. Der Gesang der Truppe erinnert mich fies an die genialen, leider nun begrabenen JR EWING, die mit ihrem Abschiedswerk „Maelstrom“ neben der letzten Platte von AMULET wohl eine der genialsten Scheiben in diesem Sektor veröffentlicht haben.
THE CHANGE haben gerade am Anfang des Albums stilistisch viel mit genau diesen Norwegern gemein, auch wenn die Band noch nicht das Händchen für Hits beweist, sie haben es drauf, packende Songs zu schreiben, die mitreißen und durchaus Eigenständigkeit beweisen. Im Verlauf der Platte verliert sich auch ein wenig der JR Touch und das Punkige nimmt einen größeren Stellenwert ein.
Ähnlichkeiten mit JR EWING rühren in erster Linie durch den Gesang her. Sonst ist man auch eher weniger melodisch, kompositorisch sperriger, konfrontativer. „The Deer Moss Murders“ ist eine somit wirklich reizvolle Platte, der man ein paar Spins zugestehen muss, ehe das Zündwerk richtig funktioniert. Die einzelnen Songs sind eine gute Mischung aus Eingängigkeit und abstrakten Sounds, gehen stilistisch eher in die Anfangszeit des Hardcore zurück. Die Besonnenheit der Band, alte Stärken neu zu beleben, verleiht den Songs einen besonderen Reiz, dem man sich nur schwer entziehen kann. Zugegeben – nicht jeder Track wirft mich aus den Latschen, aber man lausche nur mal dem genialen Opener „Sleepwalk Causalties“ oder dem coolen „Rise And Shine“, die glattweg überzeugen. Nach hinten fällt die Qualität des Albums leider ein wenig ab. Hier fehlen die coolen Refrains, die Riffs packen auch nicht mehr so sehr...
FAZIT: „The Deer Moss Murders“ ist eine echt coole Platte, welche die Zielrichtung der Band bereits klar andeutet. Dass man in der Umsetzung noch nicht das Maximum erreicht, ist durchaus verzeihlich und ich freue mich bereits auf das nächste Machwerk der Kapelle. Freunde von oben genannten Post Core-Helden, die auch noch eine ordentliche Dosis Punk dazu vertragen können, dürfen sich hier gern versuchen. Eine Band, die aus dem nichts kam, von der ich wirklich nichts erwartete und letztendlich sehr positiv beeindruckt bin.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.10.2008
Thomas Lundin
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Kai Karjalainen, Peter Bader
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I Scream
33:12
19.09.2008