Wäre diese Welt eine bessere, müsste THE COTTON SOETERBOEK BAND die großen Stadien voll machen, in denen Fred Durst die Gänge fegt und Chad Kroeger den Lokus putzt. Nun ist die Welt leider keine bessere, und so sind die Herren aus Colorado hierzulande völlig unbekannt und backen auch in ihrer Heimat ziemlich kleine Brötchen. Dabei haben sie es so was von drauf!
Es ist wahrlich nicht besonders originell und ziemlich leicht zu beschreiben, was hier eine viel zu kurze halbe Stunde lang abgeht. Dies ist das Album, das WHITESNAKE vielleicht aufgenommen hätten, wenn sie in England geblieben und ab 1987 nicht so total abgestunken wären. TCSB reichern ihren Hardrock also mit etwas Blues und – anders als die Vorbilder – mit ein wenig Southern Rock an und treffen von neun Versuchen tatsächlich neunmal ins Schwarze. Hier trägt wirklich bis ins Detail alles zum Hörvergnügen bei. Es gibt wunderschöne Melodien, Soeterboek klingt wie Coverdales eineiiger Zwilling und klanglich ist dies bis hin zum Jon Lord Gedächntnissound absolute Referenzklasse für eine Band mit sicherlich nicht übertrieben hohem Budget. Der einzige Kritikpunkt wäre schon die Länge der Scheibe, ein paar mehr Songs hätten es sein dürfen. Aber dann muss man Knaller wie „Pretty Maureen“ oder „Colorado“ eben ein paar Mal öfter hören.
FAZIT: Wer auf die erwähnten WHITESNAKE, DEEP PURPLE, aber auch MOLLY HATCHET oder die letzte ALABAMA THUNDERPUSSY steht, sollte nicht lange überlegen. Diese Hitdichte kriegen die meisten Bands nicht mal auf einer „Best Of“ hin.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.10.2008
Mike Davis, Wim Den Boer
Robert Soeterboek
Alan Cotton
Reynold Carlson, Wilfried Broekman
Caf Fine Records
31:07
25.07.2008