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Unearthly Trance: Electrocution

Stil: Doom / Hardcore / Sludge

Cover: Unearthly Trance: Electrocution

Was Lee von Cathedral irgendwann Hipster-technisch zu bunt wird, landet bei Relapse. UNEARTHLY TRANCE verschaffen sich durch Vernetzungen zur Drone-Fraktion (Freundschaft, nicht Sound) sowie Assoziationen zu allem fies Schleifenden von Crowbar bis High On Fire Glaubwürdigkeit bei denjenigen, die nach dem neusten Doomscheiß suchen. Dass dieser eigentlich alt ist, wissen wir - und bekommen es einmal mehr zu hören.

Die New Yorker deklinieren Vokabeln vom keltischen Frost und schwarzen Sabbat, bleiben dabei aber eher einsilbig: Melodie kann und muss nicht, was für Gesang wie Gitarrenarbeit gilt. Die Hooks bleiben sie gleichwohl nicht schuldig, wohl aber die Kurzweil, die eigentlich aus derlei Minimalismus zu schließen wäre. Es liegt vornehmlich an den zum hundertsten Mal bemühten Stilmitteln, dass UNEARTHLY TRANCE klanglich weniger überraschen, als man es uns weismachen möchte. Ja, sie gehen als simple Brüder von Bastarden wie Mastodon durch und haben ebenso wie etwa Teeth Of The Hydra eine coole Venom-Schlagseite - und nein, die geilen Songs schreiben andere Bands.

UNEARTHLY TRANCE hören sich zu sehr mal nach Cronos oder Lemmy an, zu abgeschmackt sind sie rhythmisch, und zu unbeweglich sind ihre Eruptionen, beziehungsweise wütenden Trauermärsche, wenn sie erst einmal ihren Gang angetreten haben. Wenig Überraschendes also, doch dank der besagten Hooks - der zeitweiligen Eingängigkeit - sowie dem Anspieltip am Ende (“Distant Roads Overgrown”) letztlich doch noch eine halbwegs runde Angelegenheit.

FAZIT: Longplayer Numero Drei wird UNEARTHLY TRANCE auf ausgelatschten Pfaden keinen Durchbruch bescheren - erfolgsmäßig sowieso nicht, aber andererseits auch nicht auf dem betanzten Parkett, denn “Electrocution” tut nichts weniger als mit festem Tritt und durchschnittlicher Festigkeit seinen (ungewaschenen) Mann zwischen den erwähnten bandgewordenen Gemeinheiten zu stehen - immer eingedenk der Tatsache, dass diese größere Füße als sie selbst haben.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.05.2008

Tracklist

  1. Chaos Star
  2. God Is A Beast
  3. The Dust Will Never Settle
  4. Diseased
  5. The Scum Is In Orbit
  6. Religious Slaves
  7. Burn You Insane
  8. Distant Roads Overgrown

Besetzung

  • Bass

    Jay Newman

  • Gesang

    Ryan Lipynsky

  • Gitarre

    Ryan Lipynsky

  • Schlagzeug

    Darren Verni

Sonstiges

  • Label

    Relapse/SPV

  • Spieldauer

    51:08

  • Erscheinungsdatum

    24.03.2008

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