Bei „Year long disaster“ handelt es sich um das Debütalbum der gleichnamigen Band YEAR LONG DISASTER. Auch wenn die Band in Los Angeles gegründet wurde, kommen die Musiker doch aus den verschiedensten Regionen der Welt (USA, Holland, Großbritannien). Mehr oder weniger zufällig haben sich somit drei Musiker getroffen. Diese hatten alle schon in Bands gespielt und verfügten bereits über Bühnenerfahrung, z.B. als Vorband von PANTERA oder sogar METALLICA. Was dabei heraus kommt, ist überraschenderweise klassischer 70er Rock. Wie kann es kommen, dass eine Band heutzutage noch probiert, in einer so überholten Stilrichtung ein Album zu produzieren? Vermutlich spielen hier die Einflüsse von Daniel Davies Vater, den man als Dave Davies von den KINKS kennt, eine entscheidende Rolle.
Beim Hören des Albums stellt man fest, dass die Jungs ihre Sache verstehen. Viele kleine Raffinessen werden über den im klassischen Rock standardmäßig vorkommenden Beat gelegt. Krass ist dabei, dass das Schlagzeug, obwohl es immer denselben Rhythmus spielt, in jedem Lied anders klingt. Zusätzlich kann Daniel Davies dabei mit seiner für diese Musikrichtung sehr geeigneten Stimme das Trio aus Los Angeles bereichern. Bei diesem Album wird man nicht enttäuscht. Rock ist halt in den meisten Fällen nichts Besonderes mehr. Trotzdem kann ich mir den Harley fahrenden Rocker sehr gut auf einem Konzert der Band vorstellen. Auch in meiner Lieblingskneipe würde mich am Rockabend das Album in keinster Weise stören.
FAZIT: Ein weiteres Album in einem längst überholten Genre. Wenigstens ist es hörbar und die Musiker sind keine Anfänger. Wer auf klassischen Rock steht, wird hier sicherlich keinen Fehlkauf machen. Ob man das Album jetzt im Schrank stehen haben muss, weiß ich allerdings auch nicht. Wahrscheinlich ist es eher ein Sammlerstück für Hardcore KINKS-Fans.
<span style="font-style: italic;">René Pickhardt</span>
Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.04.2008
Rich Mullins
Daniel Davies
Daniel Davies
Brad Hargreaves
Volcom / Rough Trade
48:19
09.05.2008