Auf den ersten Blick mag man kaum glauben, dass dieses Debüt der Italiener 5 STAR GRAVE eine astreine Eigenproduktion ist: Aufmachung und Sound sind hier besser gelungen als bei manch anderer Band, die mit einem Label im Rücken ihre Musik veröffentlicht. In seinem Heimatland war das Sextett bereits erfolgreich: Fiat schnappte sich zwei Songs von 5 STAR GRAVE für Werbepräsentationen und der achtfache Weltmeister und Motorradrennfahrer Valentino Rossi benutzte einen Song der Italiener für sein Promo-Video. Die „weltberühmten“ Pornostars Anita Dark und Silvia Saint ließen es sich nicht nehmen, für ein Foto-Shooting für „Corpse Breed Syndrome“ zu posieren.
So viel zum Thema interessanter Fakten… musikalisch geben sich 5 STAR GRAVE nicht unbedingt gehaltvoller, der Sound der Band ist aufgrund mangelnder Abwechslung beim Songwriting erschreckend schnell umschrieben. Auf den elf Songs regiert modern ausgerichteter Metal mit Thrash- und Punk-Anleihen. Extrem eingängig ist die Chose, aber man sollte den Italienern mal flüstern, dass ein zügiger Rhythmus, ein paar Nintendo-Leads auf dem Keyboard und ein 08/15-Riff auf der Gitarre noch keinen guten Song ausmachen. Letztlich sind 5 STAR GRAVE nur eine zahnlose CHILDREN OF BODOM-Variante für Arme. Dass Frontschreihals Claudio Ravinale ständig mit hoher Stimme wie eine Mischung aus Daffy Duck und Pumuckl auf Crack kreischt, macht dieses Album nicht unbedingt genießbarer.
FAZIT: Respekt vor dieser professionellen Eigenproduktion, aber der musikalische Gehalt von „Corpse Breed Syndrome“ passt locker in einen Fingerhut. Da helfen auch keine ausgelutschten 9/11-Sprachsamples und Bums-Gestöhne irgendwelcher großbusiger Porno-Matratzen.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2009
Andrea Minolfi
Claudio Ravinale, Andrea Minolfi
Alessandro Blengino, Thierry Bertone
Hervè De Zulia
Gabriele Lingua
Eigenproduktion
38:22
14.01.2009