Die Bandgeschichte von AGATHODAIMON reicht bis ins Jahr 1998 zurück.
Das Debüt "Blacken The Angel" wurde von kitschigem Black-Metal beherrscht, ein Jahr später versuchte man sich mit "Higher Art Of Rebellion" auf der progressiven Schiene. Auf "Chapter III" im Jahre 2001 schien dann endlich ein eigenständiger Stil angepeilt zu werden, der auf dem drei Jahre späteren "Serpent's Embrace" zielsicher weiterentwickelt wurde.
Bis der "Phoenix" aus der Asche der Selbstfindung emporsteigen konnte, war es also ein ganzes Stück harte Arbeit, was sich jedoch auf jeden Fall gelohnt hat.
Die 12 Songs des Albums sind durchweg abwechslungsreich. Meist hört man hier typischen Melodeath der Neuzeit, doch teilweise bekommt man Songs, die gitarrentechnisch an die Hardrock-Zeiten der 70er erinnern oder gar an den frühen Thrash-Metal der 80er. Gelegentlich trifft auf die derben Vocals von Ashtrael hymnisch angehauchter Cleangesang von Gitarrist Sathonys. Bei "Ghost Of A Soul" hört man sogar das erste Mal bedrohlich tiefe Growls, die zerstreut auf dem Album zu finden sind. Die Refrains werden meist durch treibende Melodien der Sechssaiter begleitet und erinnern dabei oft an CHILDREN OF BODOM. Das Keyboard ist angenehm dezent gehalten, liefert sich aber häufig mit der Leadgitarre ein aufreibendes Soloduell, das dann auch mal in einem schnellen Unisono-Lauf der beiden Instrumentalisten endet. Der Gefahr, dass Death-Metal schnell in Monotonie mündet, weichen AGATHODAIMON gekonnt mit einigen Cleangitarren aus, die spannungserzeugende Farbaspekte setzen.
Als kleines Schmankerl zu der ohnehin schon guten Tracklist wurde der Titel "Alone In The Dark" (vom Soundtrack der gleichnamigen Videospielverfilmung des umstrittenen Regisseurs Uwe Boll) in zwei Versionen mit draufgepackt.
FAZIT: "Phoenix" ist ein solides Death-Metal Album, das auf ganzer Linie überzeugt. Aber eben nur auf ganzer Linie. Betrachtet man die Songs im Einzelnen, merkt man schnell, dass wirkliche Highlights fehlen. Jeder Fan von gut gemachtem Death-Metal darf hier aber bedenkenlos zugreifen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.03.2009
Till Ottinger
Ashtrael, Sathonys
Sathonys, Jan Jansohn
Felix Walzer
Manuel Steitz
Massacre Records
72:36
20.03.2009