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Babylon Bombs: Babylon's Burning

Stil: Sleaze Metal/Hardrock

Cover: Babylon Bombs: Babylon's Burning

Bei dem Bandfoto auf dem Cover könnte man meinen, dass sich die BABYLON BOMBS mit AIRBOURNE den Choreographen teilen, wenn man das "Runnin' Wild"-Cover der Australier im Hinterkopf hat. Auch von der jugendlich-wilden Ausstrahlung sind die beiden Bands nicht sonderlich weit auseinander. Aus musikalischer Sicht gibt es zwar ebenfalls leichte Parallelen - etwa bei einem Riffrocker wie "Nobody's Home" - ansonsten reiht sich das schwedische Quartett mit seinem dritten Album und dem enthaltenen Gute-Laune-Sleaze aber vielmehr wieder bei Landsmännern wie HARDCORE SUPERSTAR, CRASHDIET und FATAL SMILE ein. Und klar: MÖTLEY CRÜE, die schimmern als großes Vorbild vor allem bei den Gitarren auch immer wieder deutlich durch.

Schon durch die ersten beiden Nummern - den Opener "Liberation", der durch die (Keyboard-)Streicher noch eine edle Umrandung bekommt, und den Titelsong mit seinem fordernden Gruppengesang - wird klar, dass es die Jungs aus Stockholm hochgradig eingängig bevorzugen. Großartig anspruchsvolle Songs finden sich daher auch insgesamt nicht auf "Babylon's Burning", durch die Formel 'knackig simpler Groove und Mitsing-Refrain' glänzt der von Chris Laney produzierte Longplayer dafür aber mit Ohrwurmstoff in der Großpackung. Auch der gut geölte, nicht sonderlich raue Gesang passt sehr gut zu hittauglichen Nummern wie der Singleauskopplung „Goodbye Good Luck”.

Etwas mehr Dreck an manchen Stellen wäre allerdings nicht verkehrt gewesen; das verschleppte "Resurrection Love" langweilt gar, auch wenn es ein wenig was von D:A:D hat. "Angel Eyes" mit seinem College-Punkrock-Anteil kommt dann trotz sehr cooler Klampfe noch ebenso harmlos rüber wie das poppige "Winding Road". Und mit der Ballade "It's Alright" spricht man am ehesten noch übrig gebliebene Fans von POISONs 'Rose-hat-Dornen'-Song an.

Da sich mit "Anywhere The Wind Blows", dem Slide-Rocker "Rattle My Bones", dem - wie so vieles hier - tief im 80er-Glam steckenden "Shine On" oder das an KILL FOR THRILLS erinnernde "Fade Away" aber noch einige knackige Smasher finden lassen, überwiegt hier unterm Strich doch deutlich die gute Laune, so dass kein Zweifel darüber besteht, dass die Haarspray- und Bandana-Fraktion hier voll auf ihre Kosten kommt.

FAZIT: Das Leben ist schon hart genug, da bedarf es auch schon mal solch unbeschwerter Alben, wie diesem hier. Wer sich durch das kleine Sleaze-Revival und Bands wie HARDCORE SUPERSTAR zur Zeit voll in seinem Element befindet, wird auch bei den BABYLON BOMBS mächtig steil gehen.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.11.2009

Tracklist

  1. Liberation
  2. Babylon's Burning
  3. Resurrection Love
  4. Nobody's Home
  5. Angel Eyes
  6. It's Alright
  7. Anywhere The Wind Blows
  8. Winding Road
  9. Rattle My Bones
  10. Shine On
  11. Goodbye Good Luck
  12. Fade Away

Besetzung

  • Bass

    Ricky

  • Gesang

    Dani

  • Gitarre

    Jon, Dani

  • Schlagzeug

    Swaint

Sonstiges

  • Label

    Deaf & Dumb/Soulfood

  • Spieldauer

    49:40

  • Erscheinungsdatum

    23.10.2009

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