Würden Herr Baron sich die Kugel geben? - Nun, die eiert nicht unbedingt, aber im Rock-Sinn rollen tut sie auch nicht. Der falsche Genetiv im Bandnamen lässt auf die Provinz schließen, doch davon abgesehen bieten BARONS BALL erstaunlich professionellen Gleichschaltungs-Rock zwischen Bon Jovi und Glattgrunge aus den Creed- und Nickleback-Genlabors ... Gewollt und fast gekonnt, wäre ihr Beitrag zu etwas, zu dem die Urheber selbst nichts mehr zu sagen haben, nicht so furchtbar unnötig.
Man sollte die Band auch nicht zu stark in die US-kanadische Pomprock-Schublade stecken, denn australischer Arbeiterklassenrock kennen BARONS BALL ebenfalls ("Do You Wanna Run"), wenn sie auch selbst wohlsituierte Jungens sind. Es gab schon weniger "echte" Rock'n'Roller, was aber nicht die miese Produktion rechtfertigt, welche als Achillesferse dieser Scheibe durchgeht. Snake Levon (Mama, was hast du ihm für einen Namen gegeben?) ist ein guter Sänger, dem seine Mitstreiter aber sehr selten die entsprechend knackigen Songs anheimstellen.
Am besten gefällt noch "Cold Sweat", doch mit ihrem wenig eigenständigen, kaum wohlklingenden Straßenmitten-Rock werden es BARONS BALL schwer haben.
FAZIT: .... oder besser Vorschlag: Findige Songwriter finden, Sänger in den Vordergrund stellen und zu einem großen Label wechseln, damit man den großen Feldzug auf die Mädchenschlüpfer starten kann.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.12.2009
Ricco Hurley
Snake Levon
Mat Stevens
Dave Hurley
STF Records
47:16
01.12.2009