Noch mehr Krach aus der Hauptstadt: BELLGRAVE haben sich einer eingängigen Mischung aus Death ‚N’ Roll verschrieben, die schnell übel ins Blut geht. Viel Groove, der den Songs die treibende Kraft verleiht und ein Charme, der wie eine Mischung aus ENTOMBED und MOTÖRHEAD wirkt – fertig ist das eingängige Scheibchen.
Die Songs sind durchweg gelungen, auch wenn einige Highlights klar deutlich machen, dass die Band noch zu Höherem befähigt ist. Man nehme nur mal das grandiose „The Last Gunmen“, das dezent an Stadtmitbewohner POSTMORTEM zu ihren besten „The Age Of Massmurder“- Zeiten erinnert.
Die Mucke besticht durch Eingängigkeit und die rotzig-rockige Art und dürfte sich vor allem als sehr live-tauglich erweisen. Die Platte selbst verliert im Verlauf der Songs ein wenig an Überzeugungskraft und ist mir auf Dauer ein wenig zu gleichartig und unspektakulär gehalten. Da hätte der ein oder andere Hit sicher noch das Gesamtbild nach oben bewegt. Nichts desto trotz – die Platte rockt wie Hölle und man muss einfach den Kopf bewegen...
FAZIT: BELLGRAVE haben durchaus einen eigenen Weg eingeschlagen, den es auszubauen gilt. „Evil Mood“ ist ein ansprechendes Album, das die Hauptstädter sicher einen großen Schritt nach vorn gebracht hat. Dass das Ultimum in punkto Songwriting noch nicht erreicht ist, wird zwar recht schnell klar, aber das macht die Platte nicht unbedingt kleiner – aber die Qualitätsunterschiede der Songs sind mitunter einfach schon recht groß, so dass man hier zukünftig noch kritischer die Spreu vom Weizen trennen sollte. Guter Labeleinstand bei Twilightzone allemal, den sich vor allem Evilrocker der oben benannten musikalischen Spielrichtungen gern mal einfahren können.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.01.2009
Rico
Danny Hoff
Ulf Oestermann, Alex
Lars
Twilight Zone Records
39:57
28.11.2008