CIRRHA NIVA aus den Niederlanden haben bisher nicht viel von sich hören lassen. In den letzten zwölf Jahren hat es die Band gerade mal auf zwei Alben und ebenso viele Demos gebracht. Das letzte Lebenszeichen CIRRHA NIVAs war die Rock-Oper „Liaison De La Morte“ aus dem Jahre 2001. Mit neuem Sänger und „For Moments Never Done“ meldet sich die Band zurück – ein letztes Todeszucken nach langem Siechtum oder strahlende Wiedergeburt am Prog-Metal-Firmament?
Eher letzteres, denn „For Moments Never Done“ ist ein echter Knaller! Natürlich bedient sich die Band verschiedenster Einflüsse, aber mal ganz ehrlich, welche Band tut das nicht (bis auf wenige Ausnahmen.) CIRRHA NIVA schreiben „Metal“ groß. Die Gitarren braten hammerhart, das Schlagzeug trümmert und über all dem liegt LeGrands exaltierter Gesang, der wie eine Mischung aus Warrel Dane (NEVERMORE) und Daniel Gildenlöw (PAIN OF SALVATION) klingt. Erinnerungen an alte QUEENSRŸCHE werden wach, die Riffgewalt MEGADETHs liegt in der Luft. Von treibend-verschachteln Thrash bist zu wunderbaren Gitarrenharmonien, finsterem Doom und epischer Weite mit klassischen Melodien und hochmelodischen Soli haben CIRRHA NIVA alles zu bieten, was (Prog-) Metallern Spaß macht.
„For Moments Never Done“ ist keine oberflächliche Kost, stellt aber auch keinen (pseudo-) intellektuellen Anspruch an seine Hörerschaft. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands des Genres klingt diese Band nicht mathematisch-kalt, sondern leidenschaftlich und schwelgerisch. Vom mörderisch bretternden NEVERMORE-Gedächtnis-Massaker (Beginn von „Self-Chosen“) bis zum entspannten Saxophon-Solo von „Spring Before Winter“ beherrschen CIRRHA NIVA alles. Gebt dieser Band ein starkes Label an die Hand und dieses Quintett kann mit Leichtigkeit große Erfolge feiern.
FAZIT: Prog-Metal kann so schön sein. „For Moments Never Done“ ist bei großer musikalischer Abwechslung und einem enormen kompositorischen Geschick nicht bloß ein echter Hinhörer für Progger, sondern auch hart-melodisches Kraftfutter für Fans „normaler“ Metal-Spielarten.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.10.2009
Daniël Huijben
LeGrand
Rob Willemse, Carlo Heefer
Tommy White
Parnassus Records
46:37
03.09.2009