Mit COOPER INC. möchte eine niederländisch-deutsche Kooperation die Liebhaber eher gemäßigter, melodischer Hard-Rock-Klänge erfreuen. Auch wenn keine wirklich großen Namen beteiligt sind, so hört man doch deutlich, dass es sich bei der Band um erfahrene und versierte Musiker handelt. Zudem hat man mit Michael Voss einen Produzenten gewinnen können, der genau weiß, wie man diese Art von Musik richtig in Szene setzt.
Gute Voraussetzungen also, die jedoch auf „Pulling The Trigger“ nicht immer durch entsprechend hochklassige Kompositionen untermauert werden können. Auch wirkt die Reihenfolge der Songs ein wenig unglücklich gewählt. So beginnt das Album mit den beiden sehr radiotauglichen Nummern „All Of You“ und „Never Let You Go“, die zwar starke Hooks zu bieten haben, den Hörer aber schon ein poppiges AOR-Album vermuten lassen. Lediglich die knackige Gitarrenarbeit, die im weiteren Verlauf immer wieder mit bluesigen Riffs und schönen Leads aufhorchen lässt, und die kernige Hard-Rock-Stimme von John Cuijpers geben einen Hinweis darauf, was den Hörer im Folgenden erwartet. So lässt man es mit Tracks wie “Deja Vu” oder “Pulling The Trigger” dann auch richtig krachen, leider geht das wiederum teilweise auf Kosten der Melodien. In den von starken Gitarren geprägten Momenten erinnern COOPER INC. stellenweise an Bands wie THUNDER. Oft klingt aber auch der Stadion- und Poser-Rock der Achtziger durch, wie etwa bei “On The Cover” oder “Rock My World”. Leider wirkt dies sehr klischeehaft und wenig eigenständig, sowohl musikalisch, als auch textlich.
Zwischendurch versuchen COOPER INC. immer wieder ihren Sound ein wenig zu “modernisieren”, was bei der eigentlichen stilistischen Ausrichtung etwas unverständlich ist. Dementsprechend haben diese Elemente eher Alibifunktion: hier mal verfremdete Vocals, dort ein paar Soundeffekte oder Drum-Loops, wirklich gebraucht hätte es das nicht. Im Gegenteil, ein Song wie “Weep”, der wie eine Mischung aus trägem Alternative Rock und den Gesangsarrangements der GALACTIC COWBOYS wirkt, passt eigentlich gar nicht auf “Pulling The Trigger”. Zum Abschluss des Albums setzt man noch einmal verstärkt auf moderne Elemente, was wie die Einstiegsreihenfolge nicht ganz optimal erscheint. „Who Is The One“ wirkt eher behäbig und zieht sich ziemlich, „Let Me Out“ dagegen scheint mit düsteren Alternative-Riffs auf dem falschen Album gelandet zu sein. Hier wäre nochmal ein richtig fetziger Rock-Song besser gewesen. Das abschließende „Voices Within“ bietet zwar einen schön treibenden Refrain, wird aber immer wieder durch Drum-Loops und ruhige Passagen ausgebremst.
FAZIT: Die Performance kann überzeugen, besonders die Gitarrenarbeit, das Songwriting jedoch leider nicht immer. Ausgesprochene Freunde melodischer Hard-Rock-Klänge können auf jeden Fall einmal ein Ohr riskieren, mir persönlich fehlt auf „Pulling The Trigger“ jedoch ein wenig die Eigenständigkeit und Durchschlagskraft. In Zukunft sollten COOPER INC. ein paar Klischees weniger bedienen, Ausflüge in die Moderne einfach sein lassen und dafür mehr auf zündende, wirklich mitreißende Hooks setzen, die für diese Art von Musik so notwendig sind. Die Band klingt einfach am besten, wenn sie knackige Riffs mit starken Melodien verbindet.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.10.2009
Matthias Rethmann
John Cuijpers
Christian Tolle
Hans in ’t Zandt
CTM christones music
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09.10.2009