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Counter-World Experience: Metronomicon

Stil: Progressive-/Math-Metal

Cover: Counter-World Experience: Metronomicon

Noch immer werben COUNTER-WORLD EXPERIENCE mit dem selbstbewussten Slogan „Jazz-Metal par excellence”... - Doch wo ist der Jazz geblieben?

Bis auf den Jazz lässt sich nahezu alles auf dieser Platte finden:
In erster Linie prägen harte, düstere Metalriffs den Charakter des Instrumentalalbums; Diese bringen einen immer wieder mit clever berechneten Taktstrukturen aus der Fassung. Die Stücke unterscheiden sich sehr stark voneinander und sind aus sehr unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt. In „Fuego barbárico” und „End of the path” finden sich unerwartete und abwechslungsreiche Einfälle wie Percussion- und Streichereinlagen wieder; In „Youth” schließlich sogar ein technoähnlicher Synthbass. - Vielleicht ist der Jazz eher in der gesamten Komposition, als in den einzelnen musikalischen Bruchstücken zu suchen.

Um ihre Ideen ihren Vorstellungen gemäß umsetzen zu können, hat sich die ursprünglich nur dreiköpfige Band einige Gastmusiker als Verstärkung dazugeholt. Die Scheibe ist an sich auch sehr gut produziert; Allerdings wirkt der Klang der Metalpassagen etwas dünn. Ansonsten leisten alle Musiker wirklich erstaunliche Arbeit und zeigen sich durchweg virtuos und merklich musikalisch.

FAZIT: „Metronomicon” bietet einige sehr gut umgesetzte Ideen; Für eine Instrumentalplatte wiederholen sich manche Teile jedoch auch zu häufig bzw. werden nicht clever genug entwickelt. Die Songs wirken durch die vielen ungeraden Takte und zusammengesetzten Teile oftmals etwas künstlich; Auf Dauer geht dabei leider etwas von der Musik verloren. Übergreifend lässt das Album zudem kein schlüssiges Gesamtkonzept erkennen.
An sich bewegt sich die Platte auf relativ ungenutztem Terrain und hat sich daher eine Beachtung durchaus verdient. Hier und da hätte man sich einfach noch ein wenig mehr Liebe zum Detail gewünscht. Angesichts der sonst wirklich hervorragenden Produktion und Virtuosität der Musiker ist das Ergebnis sehr bedauernswert. Hoffentlich wird das nächste Projekt ein wenig einheitlicher; Das Potential zum Meisterwerk ist aber hier bereits deutlich zu vernehmen!

Benjamin Nobbe gen. Kemper

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.06.2009

Tracklist

  1. Deus ex machina
  2. Metronomicon
  3. Fuego barbárico
  4. Metis
  5. Quintus
  6. Deep Waters
  7. Digital Dust
  8. Youth
  9. End of the path

Besetzung

  • Bass

    Sebastian Hoffmann

  • Gitarre

    Benjamin Schwenen

  • Schlagzeug

    Thorsten Harnitz

  • Sonstiges

    Benjamin Schwenen (programming), Cristian Felipe Carvacho, Jörg Sandner, Mihail Anton, Florentin Chiran, Winnie Kübart, Ariane Spiegel

Sonstiges

  • Label

    Cns

  • Spieldauer

    43:93

  • Erscheinungsdatum

    10.04.2009

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