Das Biest im unleserlichen Namen, das Restvokabular ebenfalls gut auswendig im Kopf, doch den Stil nicht im Herzen. DAEMONICUS mögen aus Umea kommen, doch ihr schwärzlicher Death Metal gräbt den Genre-Stadtvätern das Wasser nicht ab.
Allein schon die bisweilen modernen Stakkato-Anleihen lassen DAEMONICUS nie und nimmer zu den Naglfars dieser Welt aufschließen. Sicherlich hassen die Musiker ganz doll den Melodic Punk aus ihrer Nachbarschaft, und der Gehörnte ist ohnehin der Geilste. Dass die Band gerade in der Ausführung patzt und auch die Bildersprache eher gebrochen beherrscht (billiges Cover, doch Hauptsache Ledermäntel und Bandshirts), macht sie keinen Deut besser als alle schon einmal dagewesenen Deathcore-und-so-weiter-Wiedergänger - in ihrem eigenen Stilbereich, wohl gemerkt.
DAEMONICUS wollen nämlich verzweifelt mystischen Old-School-Death spielen, sind jedoch weder authentisch genug noch fähig, mitreißende Lieder zu schreiben - bei aller bemühten Abwechslung.
Fazit: Man kann die Referenzen des Infoschreibens bemühen - Nominon, Dismember, Kaamos - und dabei vergessen, dass DAEMONICUS bestenfalls viertklassig wiedergeben, was die genannten Bands erfolgreich exekutiert haben. Die halbseidenen Modernitätsbekundungen mit US-Death zu rechtfertigen ist so oberflächlich wie diese Band insgesamt.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.08.2009
Tommi Konu
Stefan Hagström
P-O Wester, Jörgen Persson
Magnus Boström
Vici Solum / Sound Pollution
44:52
04.08.2009