Noch lange bevor dem Metalcore seine Bezeichnung zuteil wurde, gab es Bands wie EARTH CRISIS, die diese Musikrichtung bereits zelebrierten. Damals gab es einen Boom an sogenannten Straight-Edge-Bands, die vor allem durch radikale lebensbejahende Einstellungen polarisierten. Ein Fakt, der in Anbetracht des Rauchverbotes, das bereits in vielen Klubs besteht, wieder greifbar nah scheint.
Gute zehn Jahre nach seiner Erstveröffentlichung 1998 wird „Breed The Killers“ nun mit zwei Bonussongs bestückt, durch den Remaster gejagt und nochmals der breiten Masse zugänglich gemacht. Für Straight-Edge-Verhältnisse klingt „Breed The Killers“ durchaus sehr metallisch. Die Riffs sind hart, dennoch groovig und sehr mosh-kompatibel - vor allem live-tauglich, wie ich finde.
Der Gesang von Karl Buechner ist sicher Geschmacksache: er keift durchgehend wie ein angestochener Tompa Lindberg und kann recht schnell nerven. Eine gewisse Eintönigkeit, die nur selten mit Abwechslung aufwartet und auf Dauer viele Songs etwas abfallen lässt. Ein Robb Flynn kann da als Gaststar schon deutlich mehr rausholen. Man höre dazu einmal „One Against All“ gegen. Insgesamt eine sehr aggressive Sache, die vom Grundsatz her den Songs entspricht, aber noch stark ausbaufähig ist.
FAZIT: Insgesamt ist „Breed The Killers“ eine gute Platte, die auch als Re-Release ihre Daseinsberechtigung besitzt. Dennoch kann ich spontan noch mindestens zehn Platten aus diesem Sektor nennen, die man noch mal der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte und die in meinen Augen weitaus bedeutender waren als dieser Output von EARTH CRISIS. Nach der Reunion der Band aber ein doch recht gelungener Happen, um die Wartezeit auf das neue Machwerk zu überbrücken. In diesem Sinne: es lebe der gesunde Lebenswandel!
Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.01.2009
Bulldog
Karl Buechner
Scott Crouse, Eric Edwards
Dennis Merrick
I Scream Records
48:08
07.11.2008