Ziemlich ambitioniert, was ECTHIRION aus England mit ihrer ersten EP „Apocalyptic Visions“ auf die Beine stellen. Stilistisch bewegt man sich irgendwo zwischen THERION, DIMMU BORGIR und diversen Pagan-Bands. Bei einer Spielzeit von knapp 25 Minuten wird allerhand geboten: Epische Orchestrierungen, waschechter Operngesang, melodischer Metal, wüstes Black-Metal-Gekeife, Soundtrackartiges, vertracktes Riffing, Folklore, Death-Growls, Gothic-Gesang, gesprochene Passagen, spanisches Akustikgitarrenspiel und ganz am Ende der EP eine lupenreine Klassik-Nummer, die mit einem echten Orchester wunderbar klingen muss, aber auch mit gut gemachten Sounds aus der Keyboard-Konserve seine Wirkung entfaltet.
FAZIT: So geballt die Anzahl der Einflüsse ist, so gekonnt verschmelzen ECTHIRION die Summe der Zutaten zu einem homogenen Höreindruck, der zudem noch äußerst kurzweilig ist. Gesangliche Unterstützung hat sich die Band übrigens von Eugen Dodenhoeft (FAR BEYOND), Azahel Frost (FROST LIKE ASHES) und dem Opernsänger Josh Edwards geholt – die Vielzahl der Gesangsstile und weitestgehend kitschfreie Arrangements machen Lust auf das erste richtige ECTHIRION-Album. Alle Fans von bombastischen Rock- und Metalklängen sollten die Band schon jetzt unterstützen und sich diese EP besorgen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.06.2009
Gabriel Neale, Simon Treasure
Josh Edwards, Eugen Dodenhoeft, Azahel Frost
Gabriel Neale, Simon Treasure
Dominic Leach
Gabriel Neale (programming, orchestration), Simon Treasure (programming)
Soundmass
24:41
22.05.2009