EXXASENS – eine gut gewählte Bezeichnung für ein Projekt dieser Art. Interpretiert man den Namen forsch, so setzt er sich zusammen aus dem Einheitenvorsatz „exa“ für eine Eins mit 18 Nullen (eine Trilliarde also) und dem englischen Wort „sense“ für Sinn. Lauscht man nun den Klängen von „Beyond The Universe“, so dehnen sich die Sinne tatsächlich in die unfassbaren Größenverhältnisse des Weltraums, in denen eine Trilliarde vielleicht nicht mehr bedeutet als bei uns der Weg zum nächsten Supermarkt.
Erreicht wird dieses Weltraum-Feeling nicht nur durch ein originelles Cover-Format mit Sternennebel, sondern durch typische musikalische Versatzstücke, welche der Spanier Jordi Ruiz in seinem Soloprojekt gekonnt, wenn auch ein wenig repetitiv aneinander hängt. Die flirrend klaren Shoegaze-Gitarrenleads treffen auf die ambiente Atmosphäre diverser Weltraum-Acts. KLIMT 1918 trifft auf AYREON trifft auf AREA 39 quasi. Die dreizehn durchweg unter der 5-Minuten-Marke verbleibenden Songs schwelgen in sphärischen Melodien wie auf Wellen, die durch den Äther schwirren. Wenn die Härtekeule selten einmal angepackt wird, klingt das angenehm wuchtig, beinahe ruppig und lärmend mit krachendem Schlagwerk. Das Problem ist, dass die Songs, welche überwiegend ohne Gesang auskommen, über Albumdistanz einförmig und wenig unterscheidbar klingen.
FAZIT: Nach dem bereits ausverkauften Debüt „Polaris“ lotet EXXASENS-Mastermind Jordi Ruiz die Möglichkeiten seines Weltraumthemas leider zu wenig aus, um auf Dauer fesseln zu können. Alle Space-Junkies, Shoegaze-Freaks und Anhänger genannter musikalischer Referenzen sollen aber gern zugreifen und sich ein Exemplar der auf tausend Kopien limitierten Sonder-Großformat-Edition sichern.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.12.2009
Jordi Ruiz (alle Instrumente), Francesc Cespedes (Keys on "Copernicus")
ConSouling Sounds
52:59
07.09.2009