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Reviews

Fleshworks: The Deadventure

Stil: Death Metal

Cover: Fleshworks: The Deadventure

Gleich beim Hören des FLESHWORKS-Debüts sollte man sich folgende Frage stellen, die für Gefallen und Nichtgefallen der Scheibe ziemlich maßgeblich sein dürfte: Stört es mich, wenn eine Band ihre Songs zwar kompetent spielt, aber null eigene Handschrift oder gar Innovationswert besitzt? Über eines nämlich sollte man sich im Klaren sein. Die Osnabrücker gehören zu den Legionen von Combos, die den einst wohlschmeckenden, heute aber ziemlich ausgelutschten Death Metal Kaugummi vom Gehweg abgekratzt haben und ungerührt weiter darauf herumkauen.

Wen der etwas schale Beigeschmack nicht stört, den festgelatschte Kaugummis vom Bürgersteig nun mal haben, der bekommt allerdings eine ziemlich unterhaltsame Platte zu hören. Die Band bemüht sich, alle stilprägenden Schulen des Death Metal der letzten 20 Jahre abzuklappern und in ihrem Sound unterzubringen. Schweden ist mit UNANIMATED vertreten, Amerika durch diverse Florida-Zitate und England durch die von BOLT THROWER geborgte Wall of Sound. Diese Mixtur stellt so wohl Stärke als auch Schwäche des Albums dar. Stark ist sie, weil das Songmaterial schon dadurch eine gewisse Dynamik erhält – wenngleich man das durch gezieltere Schwerpunkte in einzelnen Songs noch besser hätte herausarbeiten können. Womit wir bei der Schwäche wären. Zwar passiert in den Songs eine ganze Menge, aber es passiert eben auch in allen Songs das Gleiche. Hinzu kommt, dass die Hooks gern etwas prägnanter sein dürften, um das Mitgrunzen zu erleichtern.

Diese Kritikpunkte einen die engagierte Truppe aber mit diversen international ziemlich erfolgreichen Bands, scheinen also für die meisten Fans keine Ausschlusskriterien zu sein. Daher das…

FAZIT: Wer authentische Energie und solides Handwerk innerhalb eines erwiesenermaßen funktionierenden Konzeptes höher bewertet als Individualität und Innovation, der bekommt mit „The Deadventure“ eine Scheibe, die in keiner Hinsicht schlechter ist als die Veröffentlichungen großer Labels, gerade im Soundbereich sehr fett und professionell daherkommt und von einer Band stammt, deren DIY-Attitüde mit Sicherheit unterstützenswert ist.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.10.2009

Tracklist

  1. Shadows
  2. Cannibal Cave
  3. The Inside Disease
  4. We Are The Dead
  5. The Cleansing
  6. Hungry Are The Damned
  7. For The Weak And For The Wounded
  8. Blood Sculptures
  9. The Awakening Of The Ghoul
  10. The Fall Of The (Uss)Indianapolis

Besetzung

  • Bass

    Jens Wendlandt

  • Gesang

    Dirk Frenking

  • Gitarre

    Sven Rabe, Sven Sievering

  • Schlagzeug

    Alexander Schmidt

Sonstiges

  • Label

    Eigenproduktion

  • Spieldauer

    41:27

  • Erscheinungsdatum

    28.09.2009

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