Wer hätte das gedacht? Nach den letzten beiden schlechten Alben und der Schlammschlacht um den Bandnamen, hat Infernus nach Erfolg gekröntem Siegeszug vor Gericht ein neues LineUp um sich gescharrt: Nun ja - ganz neu nicht, denn Sänger Pest und Gitarrist Tormentor (nicht auf dieser Aufnahme zu hören) waren schon früher bei GORGOROTH aktiv. Komplettiert durch Tomas Asklund von Dissection und Frank Watkins, der sich hier unter dem Pseudonym Bøddel die Ehre gibt, ist ein recht starkes neues Album gelungen, das eher in die Richtung der Anfangstage der Band tendiert und mehr an „Destroyer“ und davor „Under The Sign Of Hell“ erinnert als an die letzten glatt polierten Platten.
Man spürt deutlich, dass die Band ihren recht modernen Soundmantel abgelegt hat und dadurch weitaus authentischer wirkt. Die austauschbaren GORGOROTH, welche auf den letzten beiden Alben musikalisch mehr und mehr in den Mainstream abgedriftet waren, sind Geschichte und Infernus und Co. haben erneut ihr fieses Gesicht entdeckt und können recht gut an alte Tage anschließen.
GORGOROTH zeigen wieder echte Spitzen und punkten mit Ecken und Kanten statt mit einfallslosem über-produziertem Durchschnitts-Black-Metal. Sänger Pest keift dazu gar grausig und auch die Produktion klingt viel erdiger als noch auf dem faden „Ad Majorem Sathanas Gloriam“. Zudem gibt es viele starke Tracks, die deutlich machen, dass Infernus in punkto Songwriting noch immer die Nase ganz weit vorn hat. Man lausche nur mal 'Cleanising Fire' oder dem mächtigen Opener 'Aneuthanasia'.
FAZIT: Wer GORGOROTH bereits abgeschrieben hatte und den ersten Alben der Band nachtrauert, der kann sich getrost an „Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt“ versuchen. Das Album klingt so gut und 'erfrischend' wie schon seit zehn Jahren keines mehr und macht Lust auf mehr Material. Vielleicht kann man mit diesem Release den Klassikern „Antichrist“ oder „Pentagram“ nicht das Wasser reichen und ein Oberhit wie 'Possessed' fehlt noch um den ganz großen Wurf zu landen – aber die Zielrichtung stimmt und so bleibt zu hoffen, dass die Norweger nun kontinuierlich diesen Stil vorantreiben. Gutes Album, das nach zwei platten Veröffentlichungen wirklich zu überraschen weiß.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.12.2009
Bøddel
Pest
Infernus
Tomas Asklund
Regain
34:48
21.10.2009