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Hermh: Cold Black Messiah

Stil: Symphonic Black Metal / Dark Metal

Cover: Hermh: Cold Black Messiah

Aus Polen kommt dieser wilde Haufen, der auf „Cold Blood Messiah“ nicht etwa den Landeskollegen von VADER nacheifert, sondern mit beiden Augen vehement nach Norwegen schielt, wo DIMMU BORGIR kommerziell höchst erfolgreich in seiner „Dunklen Burg“ hockt. Trotz einer klaren Verwurzelung im Black Metal bedienen sich HERMH verschiedenster Stilelemente, so dass „Cold Black Messiah“ auch ohne schlechtes Gewissen in der Dark-Metal-Schublade eingeordnet werden kann.

Diese Polen pflegen ein ausgeprägtes Faible für sakrale Chöre, die unheildräuend einem Großteil der Songs einen voluminösen Grundsound verpassen. Das nunmehr achte Album der Band ist äußerst orchestral ausgefallen, wallende Horrorfilm-Streicher und andere pompöse Spielereien vermengen sich mit teils majestätisch stampfenden, teils rasenden Passagen inklusive martialischer Fanfaren und tackernden Blast Beats. Zusammen mit den kurzen, mit verfremdeten Stimmen gesprochenen Passagen, ergibt sich so etwas wie eine perverse, schwarze Oper, die Eingängigkeit mit teils erfreulich abwechslungsreichem, melodischem Gitarrenspiel verbindet. Manch einer mag behaupten, HERMH würden zu dick auftragen – das mag ein berechtigter Einwand sein, wenn man von den Reinheitsgeboten der traditionellen Black-Metal-Szene ausgeht. Doch wer „Cold Black Messiah“ nicht zwanghaft in zu enge Stilnischen zu drängen versucht, der bekommt einen unterhaltsamen Dark-Metal-Cocktail mit starker Black-Metal-Schlagseite kredenzt, der nicht nur abwechslungsreich komponiert, sondern handwerklich auch äußerst kompetent eingeholzt wurde. Der Sound dieser Produktion riecht natürlich nicht nach rumpeligem Underground: In den Herz-Studios (VADER, DIES IREA) wurde „Cold Black Messiah“ ein wuchtiger, glasklarer Klang verpasst, der bei dem relativ hohen Detailreichtum dieser Musik auch notwendig ist.

FAZIT: Hymnisch eingängiger, soundtrackhafter Black Metal, der sich so weit von seinen Wurzeln entfernt hat, dass er die eingefleischte Basis nicht ansprechen dürfte, wohl aber den Freund düsterer, symphonischer Brutal-Metal-Kost. Der DIMMU BORGIR-Einfluss scheint teils übermächtig, was dieser Veröffentlichung keine Bonuspunkte auf der Originalitäts-Skala beschert. Dennoch gute Unterhaltung!

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.02.2009

Tracklist

  1. Hairesis
  2. Instrumentum Diaboli
  3. Eyes Of The Blind Lamb
  4. Lord Shall Be Revealed
  5. I Bring You Fear
  6. Sin Is The Law
  7. Gnosis
  8. Who Can Be Against Us
  9. In My Flesh I See God

Besetzung

  • Bass

    Hal

  • Gesang

    Bart

  • Gitarre

    Socarius, Maar

  • Schlagzeug

    Zuber

Sonstiges

  • Label

    Regain Records

  • Spieldauer

    38:54

  • Erscheinungsdatum

    25.02.2009

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