IMPIETY aus Singapur sind die vertonte Apokalypse. Seit den frühen Neunzigern geistern diese musikalischen Extremisten durch den Szene-Underground und sind einfach nicht totzukriegen. Ständig wechselnde Line-Ups haben die mittlerweile zum Trio geschrumpfte Kombo augenscheinlich nicht zermürbt, denn das farbenfroh betitelte „Terroreign (Apocalyptic Armageddon Command)“ verdient die vielfach bemühte Metapher „Abrissbirne“ wie kaum ein anderes Album.
Der von den frühen MORBID ANGEL beeinflusste Black/Death Metal ballert derart ungestüm aus den Boxen, dass die knappe Spielzeit von gut 35 Minuten beinahe schon zu viel ist. Die Drums brettern irrwitzig, werden von unmenschlich brutalen Riffs unterstützt. Trotz unmöglicher Geschwindigkeitsrekorde entstehen immer noch Songs, IMPIETY haben sich das Chaos zum Untertan gemacht und beherrschen es mit blutiger Hand. Die flirrenden Soli sind nicht bloß dutzendfach gehörte Standardläufe in doppelter Geschwindigkeit, sondern psychopathische Tonfolgen mit Wiedererkennungswert. Die immer wieder hysterisch aufkreischenden Gitarren klingen wie ein monströses Dämonenpferd, das brutal gezügelt seine Kraft zusammennimmt, um in einem letzten Ansturm alles in Grund und Boden zu stampfen. Die angekotzten Vocals Shyaithans sind fast schon Beiwerk, werden dem hohen Aggressionslevel aber vollkommen gerecht.
FAZIT: Dieser Brutalo-Overkill aus Fernost zeigt allen überproduzierten Digital-Hampelmännern, wie maßlos und bestialisch extremer Metal heutzutage noch klingen kann. Höchst intensiv!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.05.2009
Shyaithan
Shyaithan, Rangel Arroyo
Tremor
Agonia Records / Twilight
35:32
29.05.2009