Seit 1997 geistern diese Rumänen bereits durch die Szene und veröffentlichen mit „In Motion…“ ihr viertes Werk. Eine ganze Menge Erfahrung hat das Quintett also schon auf dem Buckel, was leider nicht automatisch dazu führt, dass „In Motion…“ ein gutes Album wäre…
INTERITUS DEI spielen einen rohen, metallastigen Gothic-Sound, der angenehmerweise nicht die gängigen Goten-Klischees bedient. Innovativ gehen die Herren allerdings auch nicht zu Werke, denn die stampfenden Nummern sind eher etwas für die Metal-Disco zu fortgeschrittener Stunde. Die Rhythmen sind einfach und greifen schnell auf die Extremitäten über. Die Gitarren zaubern hin und wieder ein paar interessante Melodien aus dem Ärmel, wohingegen der Gesang gewaltig an den Zähnen zieht: Die rauen Vocals lassen Bilder von besoffenen Bikern, die nach mehr Bier brüllen aufkommen, während der klare Gesang immer einen Tick neben der Spur zu liegen scheint. Der rumpelige, melodische Sound von INTERITUS DEI erinnert an die Finnen von MISERY INC., die es aber besser verstehen, eingängige Songs mit simpler Härte zu verbinden.
Bei „Rain Of Fire“ zeigen die Rumänen, dass sie durchaus in der Lage sind, Hits zu schreiben, doch der Rest des Materials ist so gesichtslos und austauschbar, dass die 45 Minuten Musik einfach so am Ohr vorbeirauschen. Bei „Arabia“ gibt man sich zwar Mühe, dem eigenen Soundkorsett zu entfliehen, doch nachdem die arabischen Gebetsgesänge vorüber sind, verfallen INTERITUS DEI wieder in alte Gewohnheiten und klingen wieder genauso, wie auf den anderen Songs auch. Aufhorchen lässt am Ende noch die Interpretation des kubanischen Volksliedes „Hasta Siempre Comandante Che Guevara“, das zünftig eingängige Mitgröhlkost liefert, die live für einige Laune sorgen dürfte.
FAZIT: Rumpeliger, Heavy-Gothic-Rock für einfache Gemüter. Spannende, emotionale Musik ist was anderes…
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.04.2009
Bogdan Boeru
Bogdan Boeru, Adrian Galu
Cristian Tentu, Ruhan Terente
Marian Mihaila
Black Bards Entertainment
44:44
03.04.2009