Der Bandname JAKE PORN (Kreativität, wo bist du nur?) und das typische Sleaze-Artwork werfen ein etwas falsches Bild auf den Sound der Truppe. Sie selbst benutzen einen Begriff wie "Pornrock", womit der Hörer auch nicht viel anzufangen weiß. Jedenfalls spielen JAKE PORN keinen Glam- oder Sleaze-Rock. Zwar verwenden sie Elemente aus dem Hardrock, doch auch aus dem Grunge, dem Alternative, dem Punk und sogar dem Nu Metal. Obwohl ein Teil dieser Genres Modeerscheinungen waren, die inzwischen der Vergangenheit angehören, will ich die Musik nicht unbedingt als schlecht oder out-of-Date einstufen. JAKE PORN versprühen auf "Something Different" schon ganz gut Energie und auch haben auch einige interessante Hooks am Start. Zugegebenermaßen eignet sich die Mucke für einen dynamischen Live-Auftritt etwas mehr, als für das Lauschen vor der heimischen Anlage. Die Energie wird sich in einem Club sicher viel besser auf das Publikum übertragen.
Am besten punkten bei mir die flotten Nummern, bei denen der Hardrock und auch die gekonnt bemessene Prise Punk mit einer gewissen Eingängigkeit dominieren, wie z.B. "Rollercoaster", "Partyzone" und "Melt Ya Ice Down". Auch der teilballadeske Alternative-Rocker "My Decision" weiß zu gefallen. Je mehr Nu Metal dagegen Einzug in den Sound findet, desto mehr sinkt das kompositorische Niveau. Songs wie "So What" und "Flame", denen einfach ein vernünftiger Musikfluss fehlt, drücken den qualitativen Schnitt ordentlich nach unten. Es ist eigentlich schade, denn technisch beherrschen JAKE PORN ihr Metier sicherlich. Der Rhythmus ist allseits druckvoll und groovy und das Gitarrenspiel präsentiert sich für die Stilsparte recht variabel. Sänger Dirk hat ein ausdrucksstarkes Organ. Nur das längere Halten der Töne scheint gelegentlich ein Problem zu sein. Da sich auf "Something Different" aber Licht und Schatten regelmäßig abwechseln, kann letzendlich auch nur eine Wertung im Durchschnitt rauskommen, von der man wegen der lächerlich kurzen Spielzeit eigentlich noch einen Punkt abziehen müsste.
FAZIT: Mucke für Leute, die auch heute noch etwas mit Elementen aus Grunge und Nu Metal anfangen können. Für alle Anderen gibt es wahrlich bessere Alternativen
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.09.2009
Toni
Dirk
Sören, Lars
Dino
STF Records
36:17
07.09.2009