Namensgeber, Gitarrist und Sänger Peter LADWIG war bereits in den 70ern mit der VICTORY-Vorläufer-Band FARGO musikalisch aktiv, die er 1983 verließ, um sich anderen, teils musikfremden Projekten zu widmen.
Mit „Here We Stand“ veröffentlicht er nun sein Solo-Debüt, das allerdings mit seiner hardrockigen Vergangenheit wenig zu tun hat. Stilistisch bewegt sich die Musik zwischen glattgebügelten ZZ TOP („So Sweet“) und weichgespülten DIRE STRAITS („Woman Of My Heart“), ohne die Klasse der genannten Bands auch nur zu streifen.
Der Hauptmakel an diesem Album ist in erster Linie der völlig kantenlose Flüstergesang des Herren LADWIG, der selbst bei den FLIPPERS noch als seicht auffallen würde. Absolut unerträglich sind hingegen die unterirdischen Texte auf Grundschulniveau, was einem bei manchen Songs echt die Schuhe auszieht.
Eine wahllos herausgegriffene Kostprobe:
You´re so sweet, sweeter than wine
You´re so cute, and you´re so mine
You´re so crazy, you´re better then the rest
You´re so fine, and you´re the best
(wörtlich übernommen aus “So Sweet”)
In Kombination mit der „denglischen“ Aussprache wird das Durchstehen einiger Songs dann zu einer echten Herausforderung.
Während die DIRE-STRAITS-orientierten Songs noch durchaus hörbar sind und die Musiker selbstverständlich ihre Instrumente beherrschen, gleiten die balladesken Songs fast durchweg in Schlager-Niederungen à la Matthias Reim ab und sind an Schwiegermutter-kompatibler Belanglosigkeit kaum zu unterbieten.
FAZIT: „Here We stand“ ist ein leider völlig überflüssiges und weichgespültes Rock-Album, das sich musikalisch und vor allem textlich allenfalls auf bescheidenem Amateur-Liga-Niveau bewegt. Der Innovationsgrad der verarbeiteten Ideen liegt ziemlich genau bei Null, der inhaltlich Anspruch weit darunter. Die drei Punkte gibt es übrigens für die beiden einzig hörbaren Songs („Woman Of My Heart“ und das Cream-Cover „Politicans“) sowie das Cover.
Punkte: 3/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.11.2009
Matze Kaeding
Peter Ladwig
Peter Ladwig
Thorsten Luederwald
Rudi Kaeding
SAOL/H´Art/Zebralution
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23.10.2009