Fiepen, Funkenstieben ... LITMUS stehen mit ihrem zweiten Album wieder in der alten Hawkwind-Tradition und gemahnen an die besten Zeiten der Weltraumrock-Pioniere - keine Willkürt, sondern bei aller Länge unterscheidbare und durchweg spannende Songs, deren Hooks bisweilen Hitcharakter besitzen.
Der stete Vierviertelpuls bleibt über die gesamte Spielzeit hinweg bewahrt, ohne gleichwohl die notwendigen Auflockerungen missen zu lassen. "Aurora" ist idealistische Lautmalerei zur Imitation eines eigentlich klanglosen Weltalls. Zumindest müssen sich so wie LITMUS Raketen anhören, welche die Menschen von ihrem gebeutelten Planeten ins außerirdische Utopia überführt. Dass der Kontakt mit neuen Rassen wahrhaft universelle Kommunikation notwendig macht, wissen die Engländer genau: Der oftmals chorische Gesang ist nur insofern wichtig, als dass er eine weitere Farbe ins Spiel bringt und dem Alien-Gegenüber schlicht klarzumachen: wir kommen in Frieden. Worte werden unerheblich und stellen der Synthesizerarmee ein weiteres Instrument zu Seite.
"Beyond The Sun" bekommt der geneigte Astronaut garantiert nicht mehr aus seinem Helm, und wenn es eng werden sollte, haben LITMUS noch kürzere Nachbrenner in der Hinterhand, die auch ohne astronomische Songlängen auskommen. Und überhaupt: Was sind schon Minuten angesichts der unendlichen Galaxie?
FAZIT: LITMUS' Zweite übertrifft die Erste hinsichtlich ihrer Eingängigkeit. Instrumental zeigen die Inselmenschen sich noch abwechslungsreicher und befördern drogenvernebelte Langatmigkeit ins Jetzt. LITMUS sind nicht nur gut, weil ihr Stil selten ist, sondern weil sie ihn stringent wie keine andere Band hervorbringen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.09.2009
Martin
Martin, Marek, Fiddler
Fiddler
Oli
Marek
Anton
Rise Above / Soulfood
65:31
25.09.2009