MAGGOT SHOES wollen wie NAPALM DEATH oder AGATHOCLES sein, das schreiben sie im Info und man hört es auch raus. Viel wichtiger ist jedoch, sie führen uns sehr schön vor Augen, dass Musik und Mathematik einander in gewisser Weise ähnlich sind. Denn hier wie dort gibt es in der Regel nur genau ein richtiges Ergebnis, alles andere ist dann eindeutig falsch. In Sachen Musik wäre das Ergebnis dann der Schlag auf die Trommel, der Anschlag der Saite, der Einsatz des Gesangs. Entweder das alles sitzt oder eben nicht. Addieren wir – wie in einer Mathearbeit – die Punkte für richtige Ergebnisse, schaffen MAGGOT SHOES ein glattes Fullhouse: eine 6. Hier stimmt aber auch gar nichts und das in einem Maße, das man nicht überhören kann. Wenn ich als Schlagzeuger nicht geradeaus spielen kann oder beim Blastbeat ohne Füße spielen muss, dann drehe ich die erbärmlich klickende Bassdrum im Mix nicht auch noch so laut, dass sie jedem Musikliebhaber nach drei Sekunden auf den Sack geht. Ähnliches gilt für den Rest der Band auch. Kein Zusammenspiel, kein Drive und schließlich keine guten Songs. Klar ist mir bewusst, dass in manchen Genres Spieltechnik bestenfalls Nebensache ist. Das Ergebnis sollte aber schon noch wie eine Band klingen und nicht wie die Kakophonie auf einer Großbaustelle. Der Spaß sei den Jungs gegönnt, aber muss man so einen Scheiß unbedingt veröffentlichen?
FAZIT: Für eine Band, die angibt, seit 1993 unterwegs zu sein, ist das hier Abgelieferte schon irgendwo beeindruckend, denn die meisten Stümperbands können nach so langer Zeit gar nicht verhindern, irgendwie besser zu werden. MAGGOT SHOES schon. Darüber kann auch die Musik nicht hinwegtrösten, denn die ist ebenso schwach. Braucht kein Mensch.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.01.2009
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30:00
15.07.2008