Alte Helden werden nicht jünger. Und das ist auch gut so. Jedenfalls solange es Bands gibt, die sich trauen, in die übermächtig scheinenden Fußstapfen ihrer Vorbilder zu treten. Ob der Stiefel dann auch tatsächlich passt, ist noch eine ganz andere Frage. Erstmal zählt der ehrliche Wille allein.
Eine dieser „Jünger-Bands“ sind die MAIN LINE RIDERS. Ihre Helden heißen AC/DC und daraus machen sie sympathischer Weise von der ersten bis zur letzten Note auch gar keinen Hehl. Ihr Motto lautet: besser gut geklaut als schlecht erfunden.
Los geht’s mit „It All Ends Tonite“. Ein harmloser, eingängiger Rocksong von der Stange. Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, Solo, Repeat... Und wie geht’s weiter? Nun, wie der Anfang des Albums, so die Mitte, also das Ende. „Worldshaker“ ist ein durch und durch homogenes, ecken- und kantenfreies Werk, das ohne die geringste Überraschung auskommt. Dazu passt, dass die ersten vier Songs nahtlos ineinander übergehen. Muss man das kritisieren? Nicht unbedingt. Die Schlichtheit von „Worldshaker“ ist zugleich seine Stärke. Die MAIN LINE RIDERS schießen nirgends über das Ziel hinaus, sondern haben ihre Mission stets vor Augen: Gute-Laune Rock-Musik für die ganze Familie spielen. Das können sie. Ob das dann wirklich noch als Hard Rock zu bezeichnen ist, kann bezweifelt werden.
FAZIT: Die Welt erschüttern werden die MAIN LINE RIDERS mit ihrem aktuellen Longplayer „Worldshaker“ garantiert nicht. Doch sie verbreiten gute Laune. Und das ist doch auch schon etwas. Ob die MAIN LINE RIDERS eines Tages als Ersatzdroge für AC/DC Fans zugelassen wird, darf bezweifelt werden. Besonders große Suchtgefahr sehe ich nicht.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.10.2009
Michael
Shawn
Cliffy, Matthew
Adam
Retroactive Records
52:55
14.09.2009