Schon wieder eine finnische Truppe, die probiert, neue Akzente im Hartmetall-Bereich zu setzen. MANUFACTURERS PRIDE versuchen es mit moderner, bunter Vielseitigkeit und verrennen sich dabei im musikalischen Nirgendwo, statt Identität zu vermitteln.
“The Sound Of God's Absence“ ist dabei keineswegs ein uninteressantes Album von untalentierten Musikern. Vielmehr bleibt die Band auf halber Strecke stecken und lässt den Hörer mit halbgaren Kompositionen zurück. Der Versuch, sich durch extremen Facettenreichtum mit ihrem dem Output von der finnischen Mittelschicht abzugrenzen, scheitert leider. Das Ergebnis wirkt wie ein Patchwork-Fetzen, der viel Potential offenbart, aber in der Umsetzung inkonsequent und oberflächlich wirkt. Den Songs fehlt es schlichtweg an Struktur. Dabei klaut die Truppe in vielen Vorgärten – angefangen bei modernem Death Metal bis hin zu fast poppig-schnulzigen Parts.
MANUFACTURERS PRIDE scheinen nicht so recht zu wissen, wo sie beheimatet sein wollen und probieren sich an allem aus. Das Ergebnis klingt zwar modern und spritzig, wirkt aber oft zu gewollt kantig. Weiterhin fehlt es der Band wie so vielen finnischen Landsmannen an Eigenständigkeit, welche ihre Musik vom Rest abhebt. So zieht man routiniert die Schiene durch, ohne sonderlich Neues zu offenbaren, noch wirklich glaubhaft zu klingen.
FAZIT: Hier stimmt vieles noch nicht und selbst nach zig Anläufen geht die Platte konsequent an mir vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Jungs haben klar Potential – nur wollen sie einfach zu viel und überschwemmen den Hörer mit Stilelementen die so nicht zusammen zu passen scheinen. Gute Standardband, die man aber nicht wirklich braucht. Hits habe ich keine gehört, also wer’s nicht lassen kann, sollte auf Myspace testen.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.07.2009
Ristomatti Rinne
Mikko Ahlfors
Teemu Liekkala
Ville Sivonen
Janne Niskanen (Synth), Antti Lampinen (Synth/Programming)
Off Road
47:23
08.05.2009