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Marduk: Wormwood

Stil: Black Metal

Cover: Marduk: Wormwood

Auch nach X Jahren im Black-Metal-Geschäft und nunmehr elf veröffentlichten Platten sind MARDUK kein Stückchen weicher oder leiser geworden. Viel hat sich über die Jahre im Bandkern getan aber musikalisch sind Steinmeyer und Co. ihren Wurzeln doch treu geblieben und liefern auch mit dem neuesten Langeisen altbewährte Schwarzwurzelkost ab.

„Wormwood“ ist somit weitestgehend überraschungsfrei - Futter für all diejenigen, die niemals genug von blasphemischen Hymnen im x-ten Aufguss bekommen können. Im Gegensatz zum letzten Album „Rom 5:12“ ist der Neuling sehr straight und dennoch ziemlich vorhersehbar und eindimensional. Musikalisch ohne Zweifel professionell, aber den Songs mangelt es doch inzwischen an der frischen Brise, die auf dem letzten Album eigentlich noch recht gut wehte, auch wenn man schon da nicht über die gesamte Spielzeit zu überzeugen vermochte.

So prügeln sich die vier älteren Herren durch zehn neue Nummern und werden hier nichts revolutionieren. Die Arrangements und Wechsel der Tempi sind wie immer, dazu das altbewährte Riffing ohne viel Firlefanz. Der Gesang von Mortuus rundet das Werk gut ab , überrascht aber auch nur selten – eine gelungene Stelle wäre zum Beispiel bei 'Funeral Dawn', wo er in bester Gollum-Manier quasi acapella mit Bassbegleitung gurgelt. Wer die Band in der letzten Zeit einmal live erleben durfte, weiß, wie langweilig und peinlich kalkweiß bemalte Black Metaller auf Dauer sein können - da hilft auch kein Kultstatus. Dennoch gibt es hier gute Songs - bereits benanntes 'Funeral Dawn' oder 'Phosphorous Redeemer' sind um einiges überzeugender als der Rest.

FAZIT: MARDUK sind über die Jahre irgendwie ein wenig eingestaubt und musikalisch in ihrer eigenen Bösartigkeit stecken geblieben. 'Love it or hate it' heißt die Devise und ein Mittelding gibt es nicht. Wer die Band auf den letzten drei Alben mochte, wird hier keineswegs enttäuscht aber überraschend oder spannend ist auf „Wormwood“ nichts. Dafür werden Bandkonzept und -image inzwischen zu lange unverändert durchgezogen und die Musik ist einfach zu abgeklärt, um noch echte Wogen der Begeisterung entfachen zu können.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.09.2009

Tracklist

  1. Nowhere, No-One, Nothing
  2. Funeral Dawn
  3. This Fleshly Void
  4. Unclosing The Curse
  5. Into Utter Madness
  6. Phosphorous Redeemer
  7. To Redirect Perdition
  8. Whorecrown
  9. Chorus Of Cracking Necks
  10. As A Garment

Besetzung

  • Bass

    Magnus Andersson

  • Gesang

    Daniel Rosten

  • Gitarre

    Morgan Steinmeyer Håkansson

  • Schlagzeug

    Lars Broddesson

Sonstiges

  • Label

    Regain

  • Spieldauer

    45:59

  • Erscheinungsdatum

    25.09.2009

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