Benannt nach der aus dem jüdischen Mystizismus stammenden Dämonin der Verführung „Naamah“, konnten die fünf Spanier schon mit ihrer ersten LP „The Second Philosophy“ (2007) weltweit den melancholischen Teil der Metalheads begeistern.
Nach eigenen Aussagen wollen NAHEMAH Grenzen durchstoßen. Wahrscheinlich lassen sie gerade deswegen so viele Stilmittel in ihre Musik einfließen:
Der Gesang ist mal introvertiert und clean, mal besteht er aus derben Growls und aggressiven Shouts. Sphärische Keyboards untermalen die düstere Stimmung, doch hier und da durchbricht ein strahlendes Saxophon den dunklen Wolkenteppich und hält das Zeitgefühl an, um die Eindrücke wirken zu lassen.
Auch strukturell wollen die Grenzen durchbrochen werden und so scheint ein Song für sich wenig bedeutend und allein gelassen. NAHEMAH bieten Atmosphäre und keine Konventionen.
Das alles ist im Einzelnen zwar nichts wirklich Neues im Zeitgeist des progressiven Metals, doch das spanische Quartett drückt dem Gesamtprodukt seinen individuellen Stempel auf und verstaut es geordnet irgendwo zwischen ISIS, PINK FLOYD und OPETH der 90er.
FAZIT: Wer gern zwischen Aggression, Trauer und schönen Erinnerungen schwebt und sich zudem davon überzeugen möchte, dass Herr Åkerfeldt doch kein völliges Unikat ist, sollte unbedingt reinhören.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.05.2009
Paco Porcel
Pablo Egido
Miguel Palazón, Rob Marco
Enrique Pérez
Lifeforce Records
48:43
25.05.2009