Ich will hier keine langen Worte machen oder die Dinge beschönigen. Nevertrust sind ein Quartett aus Dresden und spielen nach eigenen Angaben „Alternative Metal“, was auch immer das sein soll. Hier ist nichts wirklich alternativ, vieles aber leider unausgegoren und ohne roten Faden.
Die Mischung aus hartem Gitarren-Rock und Metal funktioniert eigentlich nur im zweiten Song, der melodiös, fließend und Ohrwurmcharakter hat. Alle 6 anderen Songs wirken zerfahren, Breaks reihen Parts aneinander, die nicht wirklich aneinander passen wollen, so etwas wie Fluss ist meist weder kompositorisch noch im Zusammenspiel der Band vorhanden.
Gute Ansätze sind zweifelsfrei vorhanden, aber es geht eben auch um den Unterschied, ob ein Break „tsschorks..“ oder „tschak!“ macht. Ernüchternd ist leider auch die Gesangsleistung, wenn man nicht gut singen kann, ist das für mich vollkommen OK, aber es ist nicht unbedingt von Vorteil, den Gesang im Mix relativ weit vorne zu haben. Vielleicht wäre es auch besser, auf „deutsch“ als Sprache zurückzugreifen, da es auch an der englischen Aussprache hapert. Scheiße, ich höre mich wie Bohlen an, aber Nevertrust sind eine Band, die erst mit 50% ihres Potentials läuft, da ist sicher mehr drin, gerade wo die Band so häufig live spielt.
FAZIT: Es liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber in meinen Augen haben Nevertrust das Demostadium noch nicht verlassen. Mehr Songs vom Kaliber „Violent Crisis“, ein Sänger, der den Namen auch wirklich verdient und deutlich verbessertes Zusammenspiel wären Grundvoraussetzungen, um zu den Großen aufschließen zu können.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.05.2009
Dassi
Floyd
Hendrik, Floyd
Gerri
Running Pulse Records
33:00
11.04.2009