NIGHTSTALKER sind nicht erst seit gestern im Geschäft, und das hört man an ihren abgeklärten Songs, die sofort zünden, wenn auch eindeutig im Sinne von bereits Bekanntem. Die Band rockt zwischen Weltraum und Wüstenboden auf eine monster-magnetische Weise, wie man es von Herrn Wyndorf schon länger nicht mehr gehört hat.
Den Hammondorgel-Stein hat die Gruppe gleich zu Beginn im Brett, wobei die Tastenklänge nicht durchweg zum Einsatz kommen - aber wenn, dann komplementieren sie den speckigen Rest perfekt, um Hawkwind-mäßig durchzustarten, allerdings selten im gleich stoischen Beat. Vergleiche im eigenen Land lassen die Griechen ohnehin kaum zu. Ihre mangelnde Originalität dürften sie dadurch überspielen, dass ihr Stil zu Hause eine Rarität darstellt. International widerum dürfte es schwierig werden, höher zu punkten, denn der näselnde Gesang ist kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal.
Was "Superfreak" am Ende auszeichnet, ist die Dynamik der Songreihenfolge (voll Stoff, Abbremsen und zum Ende hin dann wieder Gaspedal). Die Stücke sind von der Struktur her tausendfach bewährt und dürften jeden verzücken, der sich derlei Klängen hingibt, so er noch nicht übersättigt ist. Hinsichtlich Digipack-Aufmachung und liebevoller Komposition stehen NIGHTSTALKER keiner der großen Bands nach, die nur leider zuerst da waren.
FAZIT: Stoner-Retro-was-auch-immer ... NIGHTSTALKER aus Griechenland haben nach 15 Jahren mehr als internationales Format und lassen es nicht nur beliebig knarzen und krachen. Wer die üblichen Verdächtigen des Genres mag, dem gefällt auch "Superfreak".
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.09.2009
Andreas
Argy
Tolis
Costas
Meteor City / PHD
48:58
05.10.2009