Jim Matheos und Kevin Moore tun sich zum dritten Mal zusammen und beschreiten weiter ihren Weg zwischen Electro- und Prog-Rock-Sounds. Der Kontrast zwischen elektronischen Klängen und hart rockenden Gitarren ist mittlerweile bekanntes Stilmittel. Das Ergebnis dabei sind keine Dynamikwunder, sondern gewollt monotone Boliden, die aufgrund des entrückten, introvertierten Gesangs eine Art von urbaner, surrealer Melancholie verströmen. Bei „Be The Hero“ ist dem Duo ein echter Coolness-Rocker gelungen, der nach atmosphärischer Intro gnadenlos in die Beine geht, ohne musikalisch platt zu sein. Trotz der stets harten, trockenen Gitarren und des spielerischeren Computer-Sounds klingt „Blood“ nicht kalt, sondern vor allem unter guten Kopfhörern warm und voll. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Moore keine schrillen, fiepsenden Elektro-Sounds verwendet, sondern stets tiefe, volltönende Frequenzen wählt.
Für „Stockholm“ konnte Mikael Åkerfeldt gewonnen werden, der den kompletten Gesang übernommen hat. Es ist befreiend, dass der OPETH-Frontmann nicht wie Moore seine Stimme mit Effekten verfremdet und gesanglich ein wenig experimentiert: Åkerfeldt selbst spricht von einem „David Bowie“-Vibe in seiner Stimme, was den Nagel auf den Kopf trifft.
FAZIT: O.S.I. gehen mit ihrem dritten Werk einen Schritt zurück und nähern sich musikalisch wieder ihrem Debüt an. „Blood“ bietet mehr Metal und Atmosphäre, der Wave-Anteil wurde zurückgeschraubt. Dennoch fehlt es der Musik an Abwechslung, viele Songs ähneln sich – das mag gewolltes Stilmittel sein, doch fehlt „Blood“ der letzte kreative Kick, um aus dem gehobenen Durchschnitt herauszustechen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.04.2009
Kevin Moore, Mikael Åkerfeldt
Jim Matheos
Jim Matheos, Kevin Moore
Gavin Harrison
Kevin Moore, Jim Matheos (Programming)
InsideOut
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24.04.2009